1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Erstaunlicher Fund bei Kölleda: Gräber beherbergen ungewöhnliche Schätze

Grabungen Bei Kölleda Sensationelle Grabkammer: Archäologen entdecken ungewöhnliche Grabbeilagen

Bei Kölleda wurde ein Grab aus der Merowingerzeit gefunden. Archäologen entdeckten in der uralten Ruhestätte nicht nur ein Skelett einer Frau, sondern auch ungewöhnliche Schätze.

Von DUR/dpa Aktualisiert: 01.11.2024, 15:10
Im Grab der Frau, das bei Kölleda gefunden wurde, entdeckten die Forscher viele damals wertvolle Gegenstände.
Im Grab der Frau, das bei Kölleda gefunden wurde, entdeckten die Forscher viele damals wertvolle Gegenstände. Foto: Bodo Schackow/dpa

Weimar/Kölleda. - Ein Grab einer Frau aus der Merowingerzeit offenbart seine über Jahrhunderte verborgenen Schätze: Fachleute stießen bei der Untersuchung der nahe Kölleda (Thüringen) entdeckten Ruhestätte nicht nur auf das Skelett der Frau, sondern etwa auch auf Schmuck aus Gold und Silber sowie Speisebeigaben.

Lesen Sie auch: Mindestens 3.000 Jahre alt: Archäologen entdecken Gräber und untergegangenes Dorf

Die Gegenstände seien ein Zeichen für die herausragende soziale Stellung, die die Frau zu Lebzeiten innehatte. Das teilte das thüringische Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie bei der Vorstellung der Ergebnisse mit.

Archäologen entdecken bedeutsame Grabkammer

Um diese unter Laborbedingungen freilegen zu können, wurde die bedeutsame Grabkammer im Ganzen mitsamt umliegender Erde und von einer Stahlummantelung gesichert in die Restaurierungswerkstätten des Landesamts nach Weimar gebracht. Mit verschiedenen Techniken wurde so nach und nach das Grab untersucht.

Das Grab der Frau wurde von Kölleda mitsamt der umliegenden Erde zur Untersuchung in die Restaurierungswerkstätten des Landesamts für Denkmalpflege und Archäologie gebracht.
Das Grab der Frau wurde von Kölleda mitsamt der umliegenden Erde zur Untersuchung in die Restaurierungswerkstätten des Landesamts für Denkmalpflege und Archäologie gebracht.
Foto: Bodo Schackow/dpa

Entdeckt wurde die Stätte zwischen 2017 und 2021 bei archäologischen Untersuchungen des Landesamts im Vorfeld zu Bauarbeiten für die Erweiterung eines Gewerbegebiets. Die Experten konnten mehr als 3.700 Funde aus dem Zeitraum zwischen 4.000 vor Christus und dem 7. Jahrhundert nach Christus belegen.

Auch interessant: "Nazis haben Spuren des Mittelalters zerstört": Zufallsfund bereichert Wissen über Kyffhäuser

Fund bei Kölleda: Enthauptete Pferde wurden ins Grab von Toter gelegt

Darunter befinden sich 17 Grablegen aus dem 6. beziehungsweise 7. Jahrhundert nach Christus, als das betroffene Gebiet Teil des Frankenreichs war. In sieben davon entdeckten die Forscher elf enthauptete Pferde, die demnach damals als besonders wertvolle Tiere galten und den Toten zur Seite gelegt wurden.

Daneben fanden die Experten auch wertvoll gefertigte Waffen, Schmuck und Glasgefäße.

Zu den Beigaben für die "Dame von Kölleda" zählte auch eine Perlenkette.
Zu den Beigaben für die "Dame von Kölleda" zählte auch eine Perlenkette.
Foto: Bodo Schackow/dpa

Vermutet wird, dass es sich um die Gräber von Angehörigen der sozialen Oberschicht einer Dorfgemeinschaft handelt. Denn nur etwa 100 Meter entfernt legten die Fachleute die dazugehörige Siedlung frei. „Etwa 70 Hausbefunde geben einen Einblick in die Lebenswelt vor 1300 Jahren“, hieß es.