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Schweinegrippe Schweinegrippe: 25-Jähriger in Leipzig ringt mit dem Tod

05.01.2011, 16:20
In der Leipziger Universitätsklinik wird ein 25 Jahre alter Mann behandelt, der schwer an dem Schweinegrippe-Virus erkrankt ist. (FOTO: DPA)
In der Leipziger Universitätsklinik wird ein 25 Jahre alter Mann behandelt, der schwer an dem Schweinegrippe-Virus erkrankt ist. (FOTO: DPA) dpa-Zentralbild

Leipzig/Berlin/dapd. - Er sei an eine künstlicheLunge angeschlossen worden, sagte ein Sprecher der Klinik amMittwoch auf dapd-Anfrage. Seine Situation sei kritisch. Expertenempfahlen Risikopatienten wie Schwangeren oder chronisch Kranken,sich impfen zu lassen.

Wie sich der 25-Jährige angesteckt hat, war unklar. «Rund jederzweite Infizierte wird auch gar nicht krank», sagte der Direktor desInstituts für Virologie der Uniklinik, Uwe Gerd Liebert. Der Mannkönne sich also auch bei scheinbar Gesunden angesteckt haben.

Bei Menschen mit Vorerkrankungen, deren Immunsystem bereitsgeschwächt ist, könne der Erreger schwere Schäden anrichten. So seies auch in diesem Fall. Bei dem schwer übergewichtigen Mann seiendie Lungen ohnehin schon geschwächt, «da reicht dann ein kleinerAuslöser», sagte Liebert.

Mit einer Impfung könne man sich sehr gut schützen, zumal indieser Saison ein kombinierter Impfstoff angeboten werde, der sowohlvor der saisonalen als auch vor der Schweinegrippe schütze, betonteLiebert. «Es reicht ein einziger Pieks.»

Auch das Robert-Koch-Institut bekräftigte seine Impf-Empfehlung.«Wir stehen am Beginn einer Grippewelle», sagte Sprecherin SusanneGlasmacher. Vollständiger Impfschutz besteht etwa zwei Wochen nachder Spritze. Neben Schwangeren und chronisch Kranken wird älterenMenschen sowie medizinischem Personal geraten, sich impfen zulassen.

Zwtl: Regelmäßig Hände waschen und in den Ärmel husten

Glasmacher bestätigte einen Bericht der «Rheinischen Post»,wonach es sich bei etwa zwei Drittel aller gegenwärtigen Grippefälleum Schweinegrippe-Erkrankungen handele. Grund zur Panik sei diesaber nicht, betonte sie. In der vergangenen Grippesaison starbennach RKI-Angaben 258 Menschen in Deutschland an der Schweinegrippe.In dieser Saison werden mindestens zwei Todesfälle mit dem Virus AH1N1 in Zusammenhang gebracht: In Niedersachsen starben in denvergangenen Tagen ein dreijähriges Mädchen und ein 51 Jahre alterMann, die sich mit dem Schweinegrippe-Virus infiziert hatten. DasRKI und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung empfehlenzur Vorbeugung gegen Infektionen regelmäßiges Händewaschen und einregelmäßiges Lüften - drei- bis viermal am Tag jeweils zehn Minuten.Hygienisches Husten - in den Ärmel und nicht in die Hand - wirdebenso geraten wie das vollständige Auskurieren einer Infektion.