Zirkus Probst Zirkus Probst in Alsleben: Kinder werden zu Drahtseil-Artisten

Alsleben - Im gedämmten Licht warten die Zuschauer gespannt auf die nächste Zirkusnummer. Überall in dem großen Zelt riecht es nach Popcorn und Zuckerwatte. Plötzlich öffnet sich der dunkelrote Vorhang. Doch nicht die Artisten vom Zirkus laufen in die Manege, sondern die Kinder der Grundschule Alsleben. Auf ihren Armen halten sie kleine Hühner, mit denen sie dem Publikum ihre eingeübten Tricks zeigen.
Insgesamt drei Tage lang hieß es bei den Schülern der Grundschule in Alsleben: Manege frei! Hinter der Turnhalle wurde dafür extra eine kleine Zirkuswelt aufgebaut - mit Tieren, Wohnmobilen, waschechten Artisten und einem riesigen blau-weißen Zelt. Bei dem gemeinsamen Projekt der Grundschule und dem Zirkus Probst erfüllte sich der Traum vieler Kinder - nämlich einmal selbst zum Star im Zirkuszelt zu werden.
Drei öffentliche Vorstellungen am Dienstag und Mittwoch
Bei drei öffentlichen Vorstellungen am Dienstag und Mittwoch durften die Grundschüler zu echten Artisten, Clowns und Dompteuren werden. „Jedes Kind durfte sich vorher schon aussuchen, bei welcher Nummer es auftreten will“, erklärt der Organisator Andreas Bleßmann, der viele Jahre Manager beim Zirkus Probst war und sich nun um den Projektzirkus kümmert.
Die Kinder konnten sich zwischen Tier-Shows, dem Drahtseil, dem Trapez, einer magischen Schwarzlicht-Show, den Clowns, Zauberei und einer Fakir- und Feuershow entscheiden. „Wir haben aber kein Kind zu etwas gezwungen. Sie sollen schließlich keine Angst, sondern Spaß in der Manege haben“, erzählt Andreas Bleßmann. Unterstützt wurden die Kinder dabei von ehemaligen Artisten aus dem Zirkus Probst, die die Schüler auch während der Show abgesichert haben. Trainiert hatten sie vorher zusammen in Klassenräumen, in der Turnhalle und im Zirkuszelt. Für die Shows hatten die Kinder auch extra bunte Kostüme vom Zirkus bekommen.
Zirkusprojekt für Kinder besteht seit drei Jahren
Seit drei Jahren tourt das Zirkusprojekt Probst bereits durch Kitas und Grundschulen in Deutschland. „Es ist immer wieder toll zu sehen, wie sich die Kinder durch den Zirkus entwickeln“, sagt Andreas Bleßmann und erklärt, dass die Schüler durch die Show lernen, mit neuen Herausforderungen umzugehen und im Team zu arbeiten. Das stärke vor allem die Selbstsicherheit und die soziale Kompetenz der Kinder.
Auch Steffi Gerlich, die Leiterin der Grundschule Alsleben, ist überzeugt, dass ihre Schüler an den drei Tagen im Zirkus gewachsen sind. „Alle Kinder wurden gleichermaßen eingebunden. Keiner wurde ausgeschlossen“, sagt sie. „Und es ist unglaublich, was die Artisten an den wenigen Tagen aus den Kindern herausgeholt haben.“
Für die Schulleiterin ist das Projekt ein richtiger Glücksgriff. „Wir haben durch Zufall noch in diesem Jahr kurzfristig einen Termin bekommen, weil eine andere Schule abgesprungen ist“, erklärt die Schulleiterin, die das Zirkusprojekt aus anderen Schulen kennt. „Ich wollte, dass auch die Kinder aus Alsleben so etwas erleben können.“
Für die Zirkusleute geht es jetzt erst einmal in die Winterpause. Die Grundschule Alsleben möchte das Projekt aber zur Tradition machen, sodass jedes Kind einmal zum Star in der Manege werden kann. (mz)