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Corona-Schutz Wohin denn nun zum Impfen im Salzlandkreis?

Zentrum und Stationen schließen - obwohl der Landkreis Schlusslicht bei der Impfquote ist.

Von Katharina Thormann und Kerstin Beier 20.08.2021, 14:00
Am 30. September werden alle Impfzentren geschlossen sein.
Am 30. September werden alle Impfzentren geschlossen sein. Foto: F. Gehrmann

Aschersleben/Bernburg/MZ - Der Herbst kommt, die Infektionen mit dem Coronavirus steigen wegen der Delta-Variante wieder deutlich, aber im Salzlandkreis - wie in allen Kreisen der Bundesrepublik - schließen die Impfzentren.

„Dass die Impfzentren Ende September geschlossen werden, hatten Bund/Länder seit längerer Zeit beschlossen“, sagt Marianne Bothe, Sprecherin des Salzlandkreises, und begründet das mit der auslaufenden Finanzierung.

Nur noch zum Hausarzt für Corona-Impfung

Die Impfstation in Bernburg ist bereits seit diesem Dienstag dicht, die in Aschersleben wird Ende nächster Woche folgen. Und auch im Impfzentrum des Salzlandkreises gibt es nur noch bis Freitag nächster Woche, 27. August, Erstimpfungen. Am 30. September gehen nach Verabreichung der letzten Zweitimpfungen auch dort die Türen endgültig zu. Dann verteilen nur noch die Hausärzte die Corona-Schutzimpfungen.

Sorgen bereitet dieser Umstand der Hochschule Anhalt. Schließlich strömen im Oktober wieder hunderte Erstsemester-Studenten aus ganz Deutschland und teilweise sogar der ganzen Welt nach Strenzfeld, die bislang möglicherweise mit einem Piks gezögert haben. Für sie stellt sich eine berechtigte Frage: Wohin zum Impfen, wenn die Impfstationen im Landkreis dicht sind und sie keinen Hausarzt am Hochschulstandort haben?

„Das ist wirklich ein Problem, für das wir bisher noch keine Lösung haben“

„Das ist wirklich ein Problem, für das wir bisher noch keine Lösung haben“, sagt Bettina Kranhold, Pressesprecherin der Hochschule Anhalt. Zwar habe man sich auch am Standort Strenzfeld frühzeitig im Sommer um Sammeltermine für die Studenten in den Impfzentren bemüht und es sei auch gut angenommen worden. Doch die Erstsemester steckten zu dieser Zeit zumeist noch in den Abiturprüfungen und waren noch gar nicht an der Hochschule eingeschrieben.

An der Fachhochschule der Polizei in Aschersleben prüft man derzeit, ob eine zentrale Möglichkeit geschaffen werden kann für Studenten und Auszubildende, die bei Studien- oder Ausbildungsantritt noch nicht geimpft sind und sich noch immunisieren lassen möchten. „Generell haben wir aber natürlich nicht das Recht, das abzufragen“, so Pressesprecherin Sindy Wagner.

Generell scheint die Impfbereitschaft unter den Einwohnern im Kreis wieder zu steigen. Das zeigen die Zahlen aus dem Impfzentrum in Staßfurt, wonach die Erstimpfungen im Vergleich zum Juli leicht angezogen hätten, nämlich um knapp zwei Prozent auf rund 30,3 Prozent. Bislang sind nach Angaben des Gesundheitsministeriums von Sachsen-Anhalt im Salzlandkreis 52,3 Prozent der Einwohner erstgeimpft und 46,23 Prozent zweitgeimpft - damit hat nicht einmal jeder zweite Einwohner den vollständigen Impfschutz.

Wie es wonanders gehandhabt wird

Um die Quote zu verbessern, haben sich andere schon einiges einfallen lassen: Impfpartys mit DJ oder sogar eine Lotterie für Geimpfte in den USA. Im Nova-Einkaufszentrum in Günthersdorf werden regelmäßig Impfaktionen während des Einkaufens angeboten. Doch Ähnliches wird es wohl nicht im Salzlandkreis geben. Stattdessen verwies die Kreisverwaltung auf die Angebote, sich in den Impfzentren immunisieren zu lassen.

Der Hochschule Anhalt würde mit dem Wegfall dieser Option im Herbst anstatt einer Lotterie oder einer Party ein unkompliziertes Impfangebot etwa auf dem Campus reichen. Doch diese Möglichkeit hängt laut Ute Albersmann, Pressesprecherin des Gesundheitsministeriums, von den Angeboten der Kreise oder von Ärzten ab. Da diese nicht klar sind, rät sie künftigen Studierenden, sich jetzt in ihren Heimatorten um Impftermine zu bemühen.