Trockenheit trifft viele Bauern Trockenheit in der Landwirtschaft: Kartoffel-Anbauer rechnen mit wirtschaftlichem Totalschaden

Bernburg/Gerbitz - Tagelang hatten die Gewitter einen Bogen um Bernburg gemacht. Während es in Teilen von Sachsen-Anhalt heftig regnete, bliebt es in der Region staubtrocken - bis Mittwochnachmittag. Doch der Regenguss kommt zu spät.
So rechnet Kartoffel-Anbauer Matthias Pitschke aus Gerbitz bei seinen frühen Sorten mit wirtschaftlichem Totalschaden. Die Erdknollen würden kaum wachsen und frühzeitig reifen. „Wenn jetzt noch Wasser dazukommt, platzt die Schale auf und sie sehen aus wie Weihnachtssterne. In beiden Fällen sind sie nicht mehr zu vermarkten“, beschreibt der Landwirt das Dilemma.
Er geht davon aus, dass die Ernte 2018 insgesamt schweren Schaden nehmen wird. Allein in seinem Betrieb sei ein Drittel der Anbaufläche, das sind rund 100 Hektar, als Totalausfall zu betrachten.
Nicht umsonst heißt eine Bauernregel „Ist der Mai kühl und nass, füllt’s dem Bauern Scheune und Fass.“ Davon kann in der Hauptvegetationszeit in diesem Jahr keine Rede sein. Laut Internetportal Wetterkontor regnete es an der Messstation in Strenzfeld bis Dienstag erst 138 Liter pro Quadratmeter.
In Bernburg fällt laut Statistik weniger Regen
Das im Bundesvergleich ohnehin niedrige Jahresmittel für die Saalestadt - der dritttrockenste Messpunkt des Deutschen Wetterdienstes in der Bundesrepublik - liegt bei 470 Litern. Den bis Mittwoch letzten nennenswerten Niederschlag hatte es am 15. Mai gegeben (7,2 Liter). (mz)
