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Tradition  Tradition: Frose feiert seit 47 Jahren

Von Harald Vopel 21.08.2017, 09:55
Mit dem Schützenumzug begann am Sonntag der letzte Tag des Festes.
Mit dem Schützenumzug begann am Sonntag der letzte Tag des Festes. Frank Gehrmann

Frose - Der sei wie ein Ehrengast des Heimat- und Schützenfestes, sagt der Vorsitzende des Froser Heimatvereins, Gerald Klimt, und begrüßt Dieter Henning mit Handschlag.

Auch wenn der inzwischen im Elektrorollstuhl auf die Festwiese rollt, hat sich Dieter Henning bis jetzt kaum ein Heimatfest entgehen lassen. Er gehörte schließlich zu den Organisatoren der ersten Stunde - vor 47 Jahren.

Heimatfest: Die Idee hatte einst Dieter Machura

Die Idee, ein Heimatfest zu organisieren, stammte damals allerdings von einem anderen. Es war Dieter Machura, der seinerzeit die Freie Deutsche Jugend (FDJ) ins Boot holte und mit deren Unterstützung die bis heute anhaltende Tradition auf die Beine stellte.

Unter anderem mit viel Improvisation - zum Beispiel als in einem Jahr die Brauerei Dessau einen ganzen Tankwagen Bier geliefert hatte, der dann aber doch nicht reichte, um den Durst der Froser zu löschen.

Am Ende mussten sich die Organisatoren auf die Suche nach Nachschub machen. Und irgendwie hätten sie dann auch tatsächlich noch das eine oder andere Fass aufgetrieben, lachen Henning und Klimt.

Heimatfest: Kampf mit der Bürokratie gab es damals nicht

Letzterer beneidet Henning und seine Vorgänger in Sachen Organisation sogar ein bisschen. Vor allem darum, weil die wohl nicht ganz so sehr mit der Bürokratie zu kämpfen hatten.

Heute müsse so gut wie alles den Vorschriften entsprechen, beantragt, geprüft, genehmigt und - natürlich - bezahlt werden.

Und wenn der 2010 gegründete Heimatverein trotzdem immer wieder ein attraktives Fest auf die Beine stellt, dann sei das vor allem dem gesamten Team des Heimatvereins, den Sponsoren, Schaustellern, Unterhaltern und den anderen beteiligten Vereinen zu verdanken, erklärt Klimt.

Heimatfest: Jeder trägt sein Scherflein dazu bei

Denn das Ganze sei nicht nur ein Heimat- und Schützen- sondern auch ein Fest der Froser Vereine, zu dessen Gelingen jeder sein Scherflein beitrage.

Wie beispielsweise die Jäger, die ein Wurfscheiben- oder „Tontaubenschießen“ veranstalten, die Feuerwehr, deren Mitglieder die Erbsensuppe umrühren und traditionell zum Auftakt einen Fackelumzug absichern oder natürlich der Schützenverein, der nach allen Regeln der Tradition das Schützenfest als Teil des Ganzen feiert.

So wurden in diesem Jahr der Schützenkönig Reiko Engler, die Schützenkönigin Kerstin Petrak, der Jugendkönig Neo Engler und der Hirschkönig Matthias Petrak geadelt.

Heimatfest: Im strömenden Regen mit Atemlos

Dass die im Vorfeld und während des Festes geleistete Arbeit bei den Frosern ankommt, bewiesen die am Freitagabend, als sie sich trotz strömenden Regens auf den Weg zum Dorfanger machten. Über 500 feierten dort mit der Gruppe „Atemlos“.

Und auch die anderen Höhepunkte waren gut besucht. So wie das Fasswerfen, der Handtaschenweitwurf, der Flohmarkt, das gemütliche Kaffeetrinken oder die etwas lauteren Tanz- und Disco-Abende. Fest steht - es war für jeden Besucher etwas dabei. (mz)

Ralph Wicklein rührt die Suppe lieber noch mal um.
Ralph Wicklein rührt die Suppe lieber noch mal um.
frank gehrmann