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Symbolbaum für Mauerfall Symbolbaum für Mauerfall: Historisches Datum soll nicht vergessen werden

Von Detlef Anders 12.11.2020, 08:56
Beim „Angießen“ wurde CDU-Ortschef Harald Albrecht (2.v.l.) von Heike Brehmer, Detlef Gürth und Dieter Kienast (re.) unterstützt.
Beim „Angießen“ wurde CDU-Ortschef Harald Albrecht (2.v.l.) von Heike Brehmer, Detlef Gürth und Dieter Kienast (re.) unterstützt. Detlef Anders

Hoym - Eine Deutsche Eiche erinnert seit Montagabend an die friedliche Revolution in der damaligen DDR. Der CDU-Ortsverband der Stadt Seeland vollzog das symbolische Angießen der Stieleiche am Tag des Mauerfalls. Unterstützung erhielt er von Ortsbürgermeister Dieter Kienast, der Bundestagsabgeordneten Heike Brehmer und dem Landtagsabgeordneten Detlef Gürth.

Corona hat uns etwas ausgebremst, deshalb agieren wir heute nur im kleineren Rahmen“, bedauerte CDU-Ortschef Harald Albrecht. Ein gemeinsames Gießen mit den Mitgliedern, Freunden und Sympathisanten soll später nachgeholt werden.

Erinnerungen auch an einen schlimmen Teil der Geschichte

Nicht nur der Baum wurde gepflanzt. Ein Granitstein mit einer Gedenktafel erinnert an der Quedlinburger Straße, Ecke Neustädter Straße, an das historische Datum. „Er ist ein Zeichen dafür, dass die Gemeinde das wichtige historische Datum nicht vergisst“, sagte Gürth.

Er erinnerte auch an den schlimmen Teil der deutschen Geschichte, die den 9. November mit der Reichspogromnacht oder Kristallnacht im Jahr 1938 besetzt. An den Tag, der als Vorbote des Holocaust gelten muss. Erfreulich sei aber eben der 9. November 1989, weil an diesem Tag ein Teil der Berliner Mauer geöffnet wurde. Der Tag, an dem eine Mauer zwischen zwei Blöcken, die sich feindlich gegenüberstanden, beseitigt wurde. „Das bedeutete Freiheit und Chancen, die man vorher nicht hatte“, hob Gürth hervor.

Auf freidlichem Weg etwas erreicht

„Das Besondere daran ist, dass wir es geschafft haben, mit Kerzen in der Hand um Frieden betend, ein bis an die Zähne bewaffnetes System zu überwinden und Freiheit zu erstreiten.“ Dass so etwas friedlich erreicht werden konnte, sei das eigentlich Schöne, und so sieht der CDU-Politiker den 9. November auch als Symbol dafür, dass ganz große Ziele, die unmöglich erschienen, friedlich erreicht werden können.

Harald Albrecht findet den Platz an der Kreuzung besonders gut, weil ein vertrockneter Strauch aus dem Ortsbild verschwunden ist. „Es ist ein Flecken, an dem Leute vorbeigehen und sich erinnern“, denkt der CDU-Ortschef. Im Ortschaftsrat stieß das Vorhaben auf positive Resonanz, berichtete Albrecht. Mit ihm hatte er sich zuvor über die Wahl des Platzes verständigt.

Albrecht dankte Jens Traunsberger für die Unterstützung der Aktion. Nach dem symbolischen Angießen muss der Baum weitere 100 Liter bekommen, damit er anwachsen kann, wies Traunsberger hin. Bestimmt helfen dem jungen Baum auch weitere Gießkannen in der nächsten Wachstumsperiode. Die Hunde des Bürgermeisters können da auch helfen, wurde bereits gewitzelt. (mz)