Stiftskirche in Frose Stiftskirche in Frose: Querelen um geplantes Toilettenhaus

Frose - Knatsch um das geplante Toilettenhäuschen für die Stiftskirche in Frose! Die Untere Denkmalschutzbehörde hat erhebliche Bedenken gegen die Aufstellung des Klos in unmittelbarer Nähe der Kirche, die Zustimmung zum Bauantrag ist damit äußerst fraglich.
Der Grund: Damit werde die Sicht auf die überregional bedeutsame Kirche erheblich beschränkt, wie der Landkreis mitteilte. Über ein Jahr nach der Verleihung des Romanikpreises durch das Wirtschaftsministerium ist der Ort damit noch nicht viel weiter bei der touristischen Aufwertung.
Mittlerweile sind einige Froser deshalb ziemlich angefressen. Ortsbürgermeister Mario Kempe bezeichnete die Situation bereits vor Wochen als katastrophal. „So kommen wir nicht weiter.“ Und auch Dieter Gleichner, Mitglied des Heimatvereins und Stadtrat im Seeland, sagte: „Wir müssen den eingeschlagenen Weg endlich weitergehen.“
Heimatverein ist vom monatelangen Stillstand genervt
Der Heimatverein ist vom monatelangen Stillstand besonders genervt, immerhin steckten die Mitglieder etliche Stunden Arbeit und auch Geld - die Rede ist von rund 25 000 Euro - in die Vorbereitungen zum Aufbau des Toilettenhäuschens. Sie verlegten unter anderem in Eigenregie bereits Kanäle und Kabel (die MZ berichtete).
Waren die ganzen Mühen umsonst? „Wenn das so ist, brauchen wir nicht mehr über ehrenamtliche Arbeit zu sprechen“, sagt Gleichner. Er kritisiert offen die Stadtverwaltung, die den Ort für das Toilettenhäuschen mit dem Heimatverein aussuchte.
Aber eben nicht die Untere Denkmalschutzbehörde des Landkreises beteiligte, wie der zuständige Sachgebietsleiter Jan Mattheis auf MZ-Anfrage am Donnerstag sagte. Das sei zwar keine Pflicht bei der Vorabstimmung, werde aber immer wieder empfohlen, „um eventuelle Missverständnisse oder Konfliktpotenziale von Anfang an zu vermeiden und eine für alle Seiten akzeptable Lösung zu finden“.
Denkmalschützer wollen sich mit Bürgermeisterin treffen
Die Gegebenheiten vor Ort in Frose habe man sich gemeinsam mit dem Landesamt für Denkmalpflege mehrfach angeschaut. Mittlerweile sei nun ein gemeinsamer Termin mit Seelands Stadtverwaltung vereinbart worden.
Bürgermeisterin Heidrun Meyer (parteilos) räumte am Donnerstag auf MZ-Anfrage Versäumnisse ein. „Wir sind da vielleicht ein bisschen blauäugig rangegangen.“ Spätestens nach der Bauantragsstellung habe man gemerkt, dass es so einfach nicht funktioniere wie gedacht. Nach MZ-Informationen mussten immer wieder neue Unterlagen nachgereicht werden.
Meyer erklärte weiter, sie könne sowohl den Frust des Heimatvereins nachvollziehen als auch die Bedenken der Denkmalschutzbehörde. Sie hofft nun, dass man sich bei dem gemeinsamen Termin am nächsten Dienstag auf eine Lösung verständigen könne. „Ich hoffe, dass das Toilettenhäuschen an der Stelle wie geplant gebaut werden kann.“ (mz)