Sparkurs: Sparkurs in Frose Stadt Seeland: Ortschaftsrat denkt über den Umzug des Hortes nach

Frose - Dass der Froser Hort geschlossen werden soll, ist ein Gerücht, das derzeit im Ort herumgeistert und die Froser Eltern mehr als verunsichert. „Die Froser Bürger erwarten mit Recht von ihren Ortschafts- und Stadträten, dass sie sich mit ganzer Kraft für den Erhalt des Schulhortes in Frose einsetzen“, forderte deshalb Dieter Gleichner im Namen der Wählervereinigung Froser Bürger Ortschef Mario Kempe in einem offenen Brief auf. Und schlägt die Unterbringung des Schulhortes in der Begegnungsstätte Bendix-Stift vor.

„Wir sind der Meinung, dass hier genügend Platz ist und die Aktivitäten der Vereine und Veranstaltungen sich mit dem Hortbetrieb abstimmen lassen“, so Gleichner, der auch die räumliche Nähe zur Kindertagesstätte positiv findet. „Ich habe den offenen Brief wohlwollend zur Kenntnis genommen, da er mit meinen Vorstellungen in weiten Teilen übereinstimmt“, sagt der Ortsbürgermeister.

Und erklärt, dass die Idee einer Verlagerung des Hortes in den Bendix-Stift tatsächlich eine Rolle spielt und schon seit letztem Sommer in der Seeland-Fraktion CDU/SPD/Wählergemeinschaften diskutiert wird, der übrigens auch Dieter Gleichner angehört.

„Seit über einem Jahr wissen wir, dass wir sparen müssen, um unseren Haushalt genehmigt zu bekommen“, nennt Kempe die Vorgeschichte dafür. „Und für Frose wäre die einzige Möglichkeit für Einsparungen, die Schule zu vermarkten, aber so, dass sie einen Mehrwert für den ganzen Ort hat.“

Von der Forderung des Landkreises, den Hort komplett zu schließen und die Kinder nach Nachterstedt zu schicken, hält Kempe aber nichts. „Als wir vor vier, fünf Jahren den schmerzlichen Einschnitt hinnehmen mussten, dass unsere Schule geschlossen wurde, hatte die Verwaltung versprochen:

Solange es den Bedarf gibt, werden wir den Hort in Frose halten“, erinnert er. Derzeit würden 45 Froser Kinder in die Nachterstedter Grundschule gehen, davon besuchen 25 den Hort, 24 davon in Frose. „Also ist die Frage beantwortet: Der Bedarf ist da.“

Deshalb überlegten Ortschaftsrat und Ortsbürgermeister, wie der Hort in Frose untergebracht werden könnte, damit der Ortsteil seinen Teil der Konsolidierung leisten, aber auch den Forderungen der Eltern gerecht werden kann. Als Ideen kamen da Bendix-Stift und Kindertagesstätte, wobei es in letzterer wohl Schwierigkeiten geben könnte.

Vor allem im zeitlichen Ablauf. „Während die Kleinen schlafen, wollen die Großen toben“, nennt er ein Beispiel. Und so sei jetzt die Verwaltung dabei, einen möglichen Umzug in den Bendix-Stift zu prüfen. Erst am Freitag habe es einen erfreulichen Vor-Ort-Termin gegeben, sagt Kempe. Dort habe der Brandschutzverantwortliche erklärt, dass es wohl keinen großen Aufwand brauche, um alles für den Hortbetrieb sicher zu gestalten.

„Dadurch zeichnet sich jetzt die Möglichkeit ab, den Hort komplett ins Stift zu bringen - aber das weiß ich erst seit Freitag“, sagt der Ortschef, der sich auf alle Fälle dafür einsetzen will, dass das Versprechen an die Eltern eingehalten wird.

Dies sei eine Lösung, die wirtschaftlich tragbar sei und den Haushalt entlaste, nun aber in den Räten und mit der Leitung der Kindertagesstätte diskutiert werden müsse. Und die Zeit dafür sei da. „Wir haben überhaupt keinen Druck, keine zeitliche Not“, sagt Kempe. Denn die Maßnahme soll nicht vor 2020 umgesetzt werden.

Über die verschiedenen Möglichkeiten – eine Verlegung des Hortes nach Nachterstedt, den Umzug ins Bendix-Stift oder die Nutzung von Kindertagesstätte und Bendix-Stift – will Kempe am Dienstagabend während der Froser Ortschaftsratssitzung informieren. (mz)