Umweltschutz Schloß Hoym Stiftung: Bewohner und Gäste können bald Bienen im Bienenhaus beobachten

Hoym - Es sieht aus wie ein kleiner Bungalow. Doch das, was da auf der Zeichnung skizziert ist, ist ein richtiges Bienenhaus. „Hier stehen die Bienenkästen“, zeigt Frederec Preuß auf vier, fünf Rechtecke, die im Inneren des Häuschens untergebracht sind. Von dort aus können die Bienen einmal durch Schlitze hinaus ins Freie schwärmen.
Gleich daneben ist der Schleuderraum für den Honig - durch eine Glasscheibe abgetrennt, so dass Kindergartengruppen, Schulklassen und Schloss-Bewohner das Treiben im Inneren gefahrlos verfolgen können. „Ein richtiger Lehrbienen-Stand sozusagen“, findet Preuß.
Das Projekt verbindet Naturschutz, Bildung und Integration
Und ein Projekt, das gleich viele gute Vorhaben vereint: Naturschutz, Bildung und nicht zuletzt Integration. Denn gebaut werden soll das Bienenhaus im nächsten Jahr auf dem Gelände der Schloß Hoym Stiftung, die über 350 Menschen mit Behinderung betreut. „Unsere Bewohner sollen im Einklang mit der Natur sein“, sagt René Strutzberg. „Und mit der Aktion ‚Schlossbiene‘ können wir das ein Stück befördern. Das ist ein erlebbares Projekt“, sagt der Geschäftsführer der Stiftung.
Und hat dafür mit seinem Technischen Leiter auch gleich den richtigen Projektleiter parat. Denn Frederec Preuß ist selbst Imker. Schon seit 25 Jahren. 20 Völker betreut er in Ballenstedt und hat von klein auf von seinem Vater gelernt. War der doch der Landesvorsitzende des Imkerverbandes.
Künftiges Bienenhaus soll auch für Besucher und Gäste zugänglich sein
„Es gab viele Anfragen - vom Kindergarten bis zur Schule: Wie arbeitet eine Biene? Wo kommt der Honig her?“, zählt Preuß auf, der diese Fragen bald ganz anschaulich beantworten kann. Denn das Bienenhaus soll nicht nur für die Schlossbewohner zugänglich, sondern offen für alle sein, die Einrichtung so weiter in den Ort integrieren.
„Wir machen das gern. Das ist auch für die Hoymer Bürger, für die Leute draußen, das fördert den integrativen Gedanken“, sagt Strutzberg. Und so ist es das richtige Anschlussprojekt an „Noahs Arche“, das durch Leader-Förderung noch in diesem Jahr entstehen soll: ein Stall in Form der Arche, in dem Ziegen, Esel und Pferde leben werden. Ein Stückchen mehr Natur für die Schlossbewohner, die - vor allem wenn sie geistige Behinderungen haben - sehr auf Tiere ansprechen.
Finanzielle Unterstützung braucht die Stiftung auch für die „Schlossbiene 2020“. „Denn wir wollen nicht nur ein Bienenhaus, sondern auch eine Bienenweide“, erklärt Frederec Preuß. „Und dazu gehören ebenfalls Pflanzen, Bäume, Sträucher.“
Ein Stall mit Ziegen, Eseln und Pferden für Schlossbewohner
Platz genug für das Stückchen heile Welt, das auch anderen Insekten zugutekommen soll, gibt es auf dem Schlossgelände. Nun sucht die Stiftung Hilfe bei Imkerverband, Gartenbaufirmen, der Öseg und natürlich über Leader.
Der süße Lohn, wenn es dann im Hoymer Schloss tatsächlich einmal summt und brummt, wird der Honig der fünf Völker sein. „Den verkaufen wir aber nicht“, sagt Strutzberg. „Der wird für unsere Bewohner und Projektteilnehmer ein schönes Frühstück werden.“ (mz)