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Rassegeflügel Saaletalschau Rassegeflügel Alsleben: Louis Linke gewinnt Ehrenpreis des Landesverbandes

Von Susanne Schlaikier 31.10.2018, 08:57
Louis Linke (6, rechts) und Max Linke (10, links) gehören zu den jüngsten Züchtern des Geflügelzuchtvereins Alsleben. Jeremias (2, Mitte) züchtet zwar (noch) nicht, dafür aber sein Papa André Köhler sowie Schwester Emma.
Louis Linke (6, rechts) und Max Linke (10, links) gehören zu den jüngsten Züchtern des Geflügelzuchtvereins Alsleben. Jeremias (2, Mitte) züchtet zwar (noch) nicht, dafür aber sein Papa André Köhler sowie Schwester Emma. Engelbert Pülicher

Alsleben - Louis Linke scheint ein Naturtalent zu sein. Denn seine Hühner der Rasse Moderne Englische Zwerg-Kämpfer wurden bei der Saaletalschau des Rassegeflügelzuchtvereins Alsleben (RGZV) am Wochenende in Alsleben gleich mehrfach mit „sehr gut“ bewertet.

Ein Tier bekam von den Preisrichtern sogar 97 Punkte und damit das Prädikat „vorzüglich“. Damit ging auch der Ehrenpreis des Landesverbandes an den jungen Züchter. Dabei ist Louis gerade einmal sechs Jahre alt und die Saaletalschau war seine erste Ausstellung überhaupt.

Die ersten Hühner bekam Louis Linkevon seinem Opa

„Vor einem Jahr habe ich die ersten Hühner von meinem Opa geschenkt bekommen“, erzählt er. Und anders als der Name vermuten lässt, seien die Hühner zahm und zutraulich und obendrein kuschlig, meint Louis.

Aber so einen Preis gewinnt man nicht ohne Aufwand. Das Füttern gehört ebenso zu seinen Aufgaben wie das Säubern des Stalls. „Nur manchmal macht das auch mein Papa“, erzählt Louis, der zu den jüngsten Züchtern des RGZV Alsleben gehört.

Wenig Nachwuchs: Nur vier Jugendliche zeigten Tiere

Das Küken des Vereins indes ist Emma Köhler mit vier Jahren. Für ihre schwarzen Cochin bekam sie die Ehrenpreisplakette. Ansonsten aber sieht es beim Nachwuchs eher traurig aus - nicht nur im Geflügelzuchtverein in Alsleben, sondern auch was die Anzahl der Jungzüchter angeht, die ihre Tiere auf der Saaletalschau präsentierten.

Lediglich vier Jugendliche waren mit 22 Tieren vertreten, stellte Vereinsmitglied Thorsten Stier ernüchtert fest. Es gebe eben kaum Nachwuchs, so Stier. Im Gegensatz zu heute hätten früher viele Menschen in der Landwirtschaft gearbeitet.

Weniger Beschäftigte in Landwirtschaft = weniger Hobbyzüchter

„Da hat sich das Hobby fast automatisch ergeben.“ Und das wiederum wurde meist innerhalb der Familie „vererbt“, weiß Stier, bei dem auch schon der Opa und der Vater Züchter waren. Und obwohl der Nachwuchs schwach vertreten war, kam die Schau wieder auf eine beachtliche Zahl von 1.317 Tieren, die von 158 Ausstellern in den Gewächshäusern der Gärtnerei präsentiert wurden.

Darunter waren nicht nur Hühner und Tauben, sondern auch Puten und Gänse. In einer Sonderschau wurden zudem Tiere der Rassen Mährische Strasser und Prachener Kanik bewertet. Die Saaletalschau gehöre damit zu den größten in Sachsen-Anhalt überhaupt, erzählt Thorsten Stier vom RGZV Alsleben.

Günter Weirauch wird mit 479 Punkten Vereinsmeister

Obendrein ist es eine sehr frühe Schau und damit für jeden Züchter eine erste Standortbestimmung. Stier züchtet seit 15 Jahren Texaner, die ihm nicht nur wegen ihre ruhigen Art, sondern auch wegen ihrer unterschiedlichen Farbzeichnung bei Männchen und Weibchen gefallen.

Schon sein Opa und sein Vater waren begeisterte Züchter, erzählt Thorsten Stier. Auch dieses Mal wurden seine Tiere mit „vorzüglich“ und „hervorragend“ bewertet.

Obendrein sicherte er sich mit 477 Punkten in der Sparte Tauben knapp hinter Günter Weirauch (479) den zweiten Platz in der Vereinsmeisterschaft. Die Wertung beim Groß- und Wassergeflügel gewann Kurt Derra.

Das nächste Mal wird Stier seine Tauben bei einer noch größeren Ausstellung in Leipzig den Preisrichtern vorstellen. Der Vereinsvorsitzende Martin Knorscheidt schätzt die züchterische Qualität generell als „sehr gut“ ein. Immerhin haben die 18 Preisrichter 36 Mal das Prädikat „vorzüglich“ vergeben.

Und das obwohl der lange, trockene Sommer auch den Tieren zu schaffen gemacht habe, so Knorscheidt, der seit fast 50 Jahren Mitglied im RGZV Alsleben ist und vor 18 Jahren den Vorsitz übernahm. Nachdem ihm seine ersten Tiere - Federfüßige Zwerghühner - vom Hochwasser weggerissen wurden, züchtet der 62-jährige Strenznaundorfer seit 1980 Zwerg Wyandotten. (mz)