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Rotation Aschersleben Rotation Aschersleben: Die Fußballer sind auf dem Weg nach oben

Von erik schmidt 02.03.2013, 18:55
Seit einigen Jahren kann Rotation (in blau) wieder nach oben schauen.
Seit einigen Jahren kann Rotation (in blau) wieder nach oben schauen. Gehrmann/Archiv Lizenz

aschersleben/MZ - Es ist ein kalter Winternachmittag. Henry Voß, Trainer des Herbstmeisters und Tabellenführers der Kreisklassen- Staffel 5, SV Rotation Aschersleben, steht bei einem Testspiel seiner Mannschaft angespannt in der Coaching-Zone, hat seine Trainingsjacke bis ins Gesicht gezogen und trägt eine Wollmütze auf dem Kopf. Die Vorbereitung auf eine Rückrunde ist selten ein Vergnügen. Doch die Fußballer aus Aschersleben haben ein klares Ziel vor Augen: den Aufstieg in die Kreisliga.

In der vergangenen Saison scheiterten sie als Zweiter äußerst knapp an diesem Vorhaben. Das soll sich nicht wiederholen. „Wir haben die Winterpause genutzt und im konditionellen Bereich gearbeitet, um bis zum Schluss Vollgas geben zu können. Leider sind unsere Trainingsmöglichkeiten begrenzt“, erklärt Henry Voß, der mit der Hinserie seiner Truppe sehr zufrieden war: „Unser Hauptaugenmerk lag auf einer stabilen Defensive. Ich denke, dass wir das mit nur fünf Gegentoren auch gut umgesetzt haben.“

Alte Bekannte

In diesem Bereich sieht er sogar noch Steigerungspotenzial, da mit Marcus Voß und Ronny Leus gerade zwei Langzeitverletzte wieder zu ihrer alten Stärke finden. Neben diesen beiden standen noch drei weitere Spieler des breitbestückten Rotation-Kaders schon einige Jahre unter den Fittichen von Henry Voß - im Nachwuchsbereich des ehemaligen 1. FC Aschersleben. „Das ist natürlich eine besonders schöne Sache, dass ich die Jungs wieder bei mir habe. Zudem kenne ich natürlich ihre Stärken genauestens“, erzählt Henry Voß, der seit Sommer 2011 in Zusammenarbeit mit Ronny Wiele den SV Rotation Aschersleben trainiert. Zu diesen „Jungs“ zählt auch Michel Meyer, der im vergangenen Sommer vom Froser SV Anhalt zu Rotation wechselte. „Mein ehemaliger Trainer und viele alte Weggefährten, das waren die Gründe, um nach Aschersleben zurückzukehren“, erzählt der 22-jährige Abwehrchef, der seine fußballerische Ausbildung eben bei jenem 1. FC Aschersleben absolvierte, von dessen Auflösung auch Rotation profitierte. „Ansonsten wären hier fast die Lichter ausgegangen“, sagt Henry Voß. Doch mittlerweile läuft es wieder. „Es zählt nur der Aufstieg, dazu haben wir genügend Potenzial“, ist sich auch Michel Meyer sicher. Voß hebt vor allem die Ausgeglichenheit von jungen, aber auch erfahrenen Spielern wie Steven Busch im Kader hervor. Der erfolgreiche Fußball von Rotation bleibt auch den Ascherslebener Fans nicht verborgen. Zum Teil über einhundert Zuschauer besuchen die Heimspiele. „Wir sind so etwas wie ein Kultverein“, erzählt Voß schmunzelnd. Einzig der eigene Platz bereitet Probleme. Nur durch Eigeninitiative kann er vom gestiegenen Grundwasser befreit und spielfähig gemacht werden.

Schon häufiger wurde über eine Nutzung des Sportplatzes an der Wilslebener Straße diskutiert. Eine Lösung scheint in Sicht, wie Henry Voß erklärt: „Wir sind in guten Gesprächen mit der Stadt Aschersleben und dem SV Lokomotive Aschersleben. Mehr möchte ich noch nicht vorgreifen.“

Zwei Neue an Deck

Die Konzentration aber liegt erst mal auf dem Sportlichen. Mit Manuel Montag und Henry Schneemilch verstärken die Mannschaft zwei Spieler in der Rückrunde, damit in diesem Jahr nichts schief- geht.

„Vielleicht war die Erfahrung der letzten Saison gar nicht schlecht“, meint Henry Voß und fügt an: „Wir haben viel Lehrgeld bezahlt, die Mannschaft musste sich auch erst einmal finden. Aber nun dürften wir gerüstet sein.“

Nach zuvor dürftigen Testspielresultaten wurde übrigens an diesem kalten Nachmittag überzeugend gewonnen. Die beschmutzten Trikots der Spieler zeugten hinterher von Kampf. Wintervorbereitung ist eben kein Zuckerschlecken. Doch wer ein Ziel vor Augen hat, muss da durch.