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Lockdown hat Training gebremst Rotarier unterstützen den Nachwuchs der ASB-Wasserretter im Salzlandkreis

Axel Wieczorek übergibt den jungen Rettungsschwimmern eine Spende. Welche Probleme es durch die Pandemie und die Schließungen gibt.

Von Regine Lotzmann 19.08.2021, 10:00
Rotary-Präsident Axel Wieczorek überreicht Uta Krauß von der ASB-Wasserrettung einen Scheck über 150 Euro, der die Nachwuchsarbeit der Rettungsschwimmer unterstützen soll.
Rotary-Präsident Axel Wieczorek überreicht Uta Krauß von der ASB-Wasserrettung einen Scheck über 150 Euro, der die Nachwuchsarbeit der Rettungsschwimmer unterstützen soll. Foto: Frank Gehrmann

Aschersleben/Seeland/MZ - Der Augusttag hat Regenwolken mitgebracht. „Da habe ich das Training kurzfristig abgesagt“, meint Uta Krauß, die als Fachdienstleiterin der ASB-Wasserrettung auch für die Ausbildung der Helfer zuständig ist.

Sieben Rettungsschwimmer im jugendlichen Alter, aber noch unter 18 Jahren, trainieren normalerweise mit den Erwachsenen. Und 20 Kinder werden ausgebildet. Doch Corona hat auch die Retter ausgebremst.

„Wir haben die Kleinen seit September noch nicht gesehen - und dann gleich ins freie Wasser, das geht nicht, da bräuchte ich mehr Betreuer“, zeigt sie auf den Froser See, der von den Rettungsschwimmern bei gutem Wetter abgesichert wird und dem Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) im Gegenzug als Trainingsgewässer dient.

Eine Vereinbarung, die mit den Pächtern des Froser Sees, Mario Kempe und Bernd Bruder, geschlossen wurde. Der Badesee - an seiner tiefsten Stelle ist er etwa 43 Meter tief - reagiert schnell auf das Wetter. Wenn sich nach heißen Tagen der Regen einstellt und die Nächte kühler werden, sinkt die Wassertemperatur umgehend.

„Jetzt sind wir bei ein bisschen über 20 Grad Celsius“, schätzt Uta Krauß. Und weiß, dass auch der Wind großen Einfluss hat und die Wogen schnell um etwa ein Grad Celsius abkühlen lässt. Umgedreht geht es aber auch: Scheint die Sonne, wird das Baden schnell wieder angenehm.

An solchen Tagen, wo es viele Badewillige nach Frose zieht, sind die Rettungsschwimmer vor Ort. Allerdings haben die Corona-Verbote in diesem Jahr alles ein bisschen eingeschränkt. Erst Mitte Juni hätten sie mit ihrem Einsatz angefangen, weil zuvor durch Corona auch das Training ausfallen musste.

„Die Rettungsschwimmer müssen selbst erst einmal im Wasser gewesen sein - zur Sicherheit der Retter und der Badegäste.“

Uta Krauß, Fachdienstleiterin der ASB-Wasserrettung

„Wir haben gesagt, dass die Rettungsschwimmer selbst erst einmal wieder im Wasser gewesen sein müssen“, erklärt die Fachdienstleiterin das. Zur Sicherheit beider Seiten: der Retter und der Badegäste. „Insgesamt waren wir dieses Jahr erst 20 Tage im Einsatz - das ist nicht viel“, sagt Uta Krauß.

Und wenn die Ferien enden, werden die Rettungsschwimmer noch weniger gebraucht. An die Einsatz-Zahlen von 2018, wo auch der September noch ein warmer war, kommt der ASB definitiv nicht mehr heran. „Da waren es 63 Tage.“

Vor Ort sind dann immer zwei Rettungsschwimmer und einer der Jugendlichen. „Unser großes Problem: Richtig einzusetzen sind sie erst, wenn sie 18 sind. Mit 19 gehen sie dann zum Studium weg.“ Wie schwer das mit der Nachwuchsarbeit ist, weiß Axel Wieczorek, der ehrenamtlich im Landesverband und der Ascherslebener Ortsgruppe der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) arbeitet, selbst. Als Präsident des Rotary Clubs Aschersleben hat er deshalb gemeinsam mit den anderen Rotariern Geld gesammelt, um die Arbeit mit den jungen Rettungsschwimmern zu unterstützen.

Was Krauß mit den gespendeten 150 Euro machen möchte, weiß sie schon genau: „Wir könnten in Aschersleben einen gemeinsamen Rettungsschwimmer-Wettkampf stattfinden lassen“, denkt sie an den Nachwuchs von ASB und DLRG. „Die Kinder wollen sich nach der langen Corona-Pause gern vergleichen. Und das kostet.“