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Feuerwehrdepots Reinigungsdienste im Feuerwehrdepot Gatersleben: Soll Stadt Seeland eine Firma mit Reinigung beauftragen?

Von Detlef Anders 25.10.2019, 13:56
Müssen Feuerwehrleute in Gatersleben künftig nach dem Einsatz noch Toiletten schrubben?
Müssen Feuerwehrleute in Gatersleben künftig nach dem Einsatz noch Toiletten schrubben? Frank Gehrmann

Gatersleben - Jederzeit sind sie bereit, Menschen in Not zu helfen. Zu jeder Tages- und Nachtzeit rennen die ehrenamtlichen Mitglieder der freiwilligen Feuerwehren los, verlassen ihren Job, ihre Familien, ihr Hobby, um Brände zu löschen, Unfallopfer zu bergen oder umgestürzte Bäume bei Stürmen von den Straßen zu räumen. Nach den Einsätzen putzen sie auch noch stundenlang die Technik.

Doch in einem Fall bittet nun Mike Bieber, Chef des Fördervereins der Freiwilligen Feuerwehr Gaterslebens, selbst um Hilfe. Gibt es die Möglichkeit, das Putzen der Diensträume, Küche und Toiletten durch die Stadt zu beauftragen?

Nach Einsätzen werden Geräte und Ausrüstung gereinigt, berichtet Mike Bieber dem Ortschaftsrat

In der jüngsten Ortschaftsratssitzung schilderte Mike Bieber in der Einwohnerfragestunde, dass die Kameraden nach einem Einsatz bei Novelis drei bis vier Dienstabende benötigten, um „sämtliche Geräte“ von der zwei Zentimeter dicken Pulverschicht nach einem Einsatz nach einer Verpuffung in der Firma zu befreien. Danach auch noch die Kameraden zu bitten, Toiletten zu putzen, das konnte Bieber nicht.

„Die Feuerwehr ist eine Pflichtaufgabe wie Kindergarten oder Schule. Und die kriegen die Reinigung auch gestellt“, verglich der Feuerwehrmann. Bislang werde in Gatersleben alles von den Kameraden selbst gereinigt.

Eine Grundreinigung durch Dritte gibt es nicht, erklärte er auf Nachfrage. Auch dann nicht, wenn die Toiletten beispielsweise für die Nutzung durch Festbesucher zur Verfügung gestellt werden.

Das Thema sollte für alle Feuerwehren der Stadt Seeland durch die Verwaltung geprüft werden und dann auf die Tagesordnung einer Stadtratssitzung kommen, wünschten sich die Ratsmitglieder.

Wie wird das in den benachbarten Städten Aschersleben oder Falkenstein gehandhabt, fragte Ortsbürgermeister Mario Lange (BIG Seeland) in Richtung der anwesenden Verwaltungsmitglieder. „Ist das Utopie oder läuft das schon?“

Bei der Ortsfeuerwehr Aschersleben kümmert sich ein Ordnungsamtsmitarbeiter nebenbei um die Reinigung der Toiletten und Räume im Feuerwehrgerätehaus, berichtete Christoph Voigt, Stadtwehrleiter von Aschersleben, auf eine MZ-Anfrage. In den Gerätehäusern der Ascherslebener Ortsteile müssen jedoch die Kameraden der Wehren selbst zu Wischmopp oder Scheuerlappen, Besen und Staubwedel greifen.

Als diese Aufgaben tatsächlich überall durch Mitarbeiter der Kommune erledigt wurden, „da hießen wir noch DDR“, sagte Voigt. (mz)