EU-Programm Ortschaftsräte in Hoym Stadt Seeland planen kleines Bürgerhaus: Teil des Sportlerheim soll saniert werden

Hoym - Es steht nicht im Zentrum des Ortes, aber es hat Potenzial: das Sportlerheim in Hoym, das - geht es nach dem Willen des Ortschaftsrates - schon bald zu einer Art kleinem Bürgerhaus werden könnte.
Es ist eine Idee, die die Stadt wieder ein bisschen schöner machen und ihr mehr Leben einhauchen soll, meinen die Räte. Und Hoyms Ortsbürgermeister Dieter Kienast ist aufgeregt, wie das Vorhaben bei den Leuten ankommt.
„Auf der rechten Seite ist ein Pächter drin, das soll auch so bleiben, aber auf der linken Seite gibt es neben einem Technikraum auch ungenutzte Versammlungsräume und einen großen Sanitärbereich im Charme der 70er Jahre“, erklärte Kienast am Montagabend im Ortschaftsrat.
Für Sanierung könnte der Ortsteil Geld aus dem EU-Programm bekommen
Für die Umnutzung sowie die Reduzierung und Sanierung des Sanitärtrakts könnten Fördergelder aus dem Leader-Projekt genutzt werden. Die entsprechenden Kontakte wurden bereits geknüpft, verriet der Ortsbürgermeister. Der jedoch noch das Votum des Stadtrates abwarten muss und sein Projekt im nicht öffentlichen Teil des Hauptausschusses vorstellen möchte.
In dem Flachbau würde ein Saal mit Tresen entstehen
„Wir könnten es nutzen wie ein kleines Bürgerhaus, das Hoym ja nicht hat“, erklärte Kienast. Auch Vereine, die keinen richtigen Treffpunkt haben, könnten dort mit einziehen. „Zudem wäre es ein Objekt, von wo aus man kulturelle Veranstaltungen starten kann.“
Denn in dem Flachbau würde ein Saal mit Tresen entstehen, der aber keine Konkurrenz zum „Schwarzen Bären“ sein soll. Dazu kommen Terrasse und eine Freifläche von 1,5 Hektar, die nicht nur zum Fußballspielen, sondern auch für andere Veranstaltungen genutzt werden könnte.
Stadt bleibt weiter der Eigentümer, die Vereine die Nutzer
„Es ist ein überschaubares Projekt, eins, das wir stemmen könnten“, glaubt der Ortsbürgermeister und sprach auch von einer Entlastung des städtischen Haushaltes.
Denn: „Die Stadt wäre weiter der Eigentümer, die Vereine die Nutzer“, so Kienast und sprach davon, dass sich der Denkmalverein gemeinsam mit den Karnevalisten vor das Projekt spannen würde und dabei auch alle anderen Vereine mitnehmen wolle, die sich dann auch in Eigenregie um das Objekt kümmern.
Ein Synergieeffekt. Denn es wären jährlich anfallende Kosten im fünfstelligen Bereich, die die Stadt sparen könnte, fanden die Räte. „Deshalb wäre das auch eine Konsolidierung und trotzdem entsteht ein Mehrwert für die Kommune“, glaubt Dieter Kienast.
„Unterm Strich eine gute Idee“, fand auch Ortschaftsrat Carlo Scholz (CDU), der zudem die Tradition des Bereiches ins Spiel brachte: „Den Sportplatz gibt es seit über 100 Jahren.“
Das Rathaus zu einem Vereinstreff auszubauen, wäre deutlich teurer
Die Idee, das Rathaus zu einem Vereinstreff auszubauen, liegt damit allerdings erst einmal auf Eis. „Die Stadt hat kein Geld dafür“, begründete der Ortsbürgermeister das. Und meinte: „Das sind ganz andere Dimensionen, andere Größenordnungen, die wir im Moment nicht schultern können.“
Denn im Rathaus gebe es viele kleine Schachtelräume, keine Barrierefreiheit, eine einzige Toilette aus den 80er Jahren. „Wenn wir das sanieren, brauchen wir eine Summe, die wir jetzt nicht aufbringen können.“ Deshalb hofft Kienast nun, dass er die Stadträte von seinem Projekt überzeugen kann. Die Verwaltung, die er auf seiner Planentwicklung mitgenommen hat, stehe jedenfalls dahinter. (mz)