Wolfgang Stumph Neujahrsempfang des Salzlandkreises: Gute Unterhaltung mit Schauspieler Wolfgang Stumph

Eggersdorf - „Ich lebe das, was ich spiele“, sagt Wolfgang Stumph über sich selbst. Eines seiner Erfolgsgeheimnisse dürfte aber auch sein, dass er sich nicht zu schade ist, sich oder seine geliebte mitteldeutsche Heimat auf die Schippe zu nehmen.
Mit diesen Wesenszügen nahm der 72-Jährige, der seit seinem Kinohit „Go, Trabi go“ als Prototyp eines Sachsen gilt, auch die Gäste des Neujahrsempfangs von Salzlandkreis und Sparkasse für sich ein.
Mit langanhaltendem Applaus verabschiedeten sie den Dresdner, der zuvor eine Stunde lang sehr unterhaltsam über seine Karriere als Schauspieler und Kabarettist geplaudert hatte. Improvisierte Gags inklusive.
Weißer Schaum auf Saale blieb Stumph in Erinnerung
Beispiel gefällig? Einen Fotografen vor der Bühne machte er darauf aufmerksam, wie sich die Zeiten gewandelt haben. In der DDR, als Mitglied des Kabarett-Ensembles „Herkuleskeule“, war „Stumpi“ bei einem Gastspiel im Bernburger Kurhaus der weiße Schaum auf der nahen Saale aufgefallen.
Ein Erlebnis, das sich offenbar nachhaltig in sein Gedächtnis gebrannt hat. „Wäre Ihnen da Ihr Fotoapparat ins Wasser gefallen, wäre der Film gleich entwickelt gewesen“, sagte er scherzhaft.
In seinem Mix aus Lesung und Filmausschnitten verriet „Stumpi“, dass die Protagonisten seiner erfolgreichen Rollen alles St-Figuren waren: Trabifahrer Udo Struutz, der langzeitarbeitslose Erwin Strunz in der Verwechslungskomödie „Der Job seines Lebens“, Kommissar Wilfried Stubbe in der Krimiserie „Stubbe - von Fall zu Fall“ oder Postbeamter Wolle Stankoweit in der Sitcom „Salto Postale“.
Ein Mix aus Lesung und Filmausschnitten
Weil er seinen Sturkopf - wieder ein Wort mit St! - durchsetzte und bei den Drehbüchern ein Wörtchen mitsprach. „Ich bin dankbar dafür, mich selbst verwirklichen zu können und nicht ins Dschungelcamp zu müssen.“ Apropos Dschungelcamp: Früher habe er Angst gehabt, wenn er in den Keller ging - heute, wenn er den Fernseher einschaltet.
Mit auf die Heimreise nahm Wolfgang Stumph neben dem warmen Beifall eine Salzlandkiste, gefüllt mit Delikatessen aus der Region. Falls der Salzlandkreis irgendwann mal nichts mehr zu verschenken hat und dringend Geld braucht, wird er es machen wie „Stumpi“ im Film „Go, Trabi go“, kündigte Landrat Markus Bauer launig ein: „Dann nehmen wir für eine Runde Trabifahren fünf Mark.“ (mz)