Menüservice Conrad in Nienburg: Menüservice Conrad in Nienburg: Eine neue Großküche für 1,4 Millionen Euro

Nienburg - Es ist ein Neuanfang mit lachendem und weinendem Auge für Frank Conrad. Nach 23 Jahren hat das Kapitel Menüservice Conrad auf dem Gelände der Bebitzer Flansche ein Ende. Stattdessen geht es für die 52 Mitarbeiter ab Juni in der neuen Großküche in Nienburg weiter.

Die Idee mit einer neuen Großküche schwirrt dem Menüservice-Chef Conrad schon seit knapp zehn Jahren durch den Kopf. „Ich habe immer in Bernburg nach einer passenden Immobilie gesucht. Da hatte ich kein Glück“, erzählt der 45-Jährige.

Bis er dann 2015 auf die ehemalige Lagerhalle eines Elektrohandels samt Verwaltungsgebäude am Steinbruch in Nienburg stieß und sie kaufte.

Warum Frank Conrad damit nun seinem Standort in Bebitz den Rücken gekehrt hat? „Die Auflagen zum Betreiben einer Großküche sind sehr streng. Wir haben schon in den vergangenen Jahren im sechsstelligen Bereich in das Mietobjekt investiert. Auch jetzt hätte wieder Geld reingesteckt werden müssen.“

Das Gebäude sei eben in die Jahre gekommen und es platzt aus allen Nähten.

Außerdem hätte sich auch die Kundschaft in Richtung Norden verlagert. „Wir liefern Essen bis nach Magdeburg und in die Börde. Vom neuen Standort sind die Fahrer in fünf Minuten auf der Autobahn“, nennt Conrad einen weiteren Vorteil für den Umzug.

Zwar musste dafür das gesamte, 1.300 Quadratmeter große Gebäude bis auf die Außenhülle in den vergangenen Monaten komplett umgebaut und großküchentauglich gemacht werden.

Für die Verlegung sämtlicher Kabel und der Entwässerung wurde der gesamte Bodenbelag aus Gussasphalt entfernt. Inzwischen ist neue rutschfeste Harzbeschichtung als Bodenbelag verlegt, die sich mit Spezialreinigern besser säubern lässt als Fliesen, in deren Fugen sich Schmutz ablagern kann.

Aber nicht nur das eigentliche Herzstück der Großküche, in der die acht Köche bald täglich bis zu 5.500 Portionen Nudeln mit Tomatensoße oder Gehacktesstippe kochen, nimmt Gestalt an. Auch die drei Kühlräume sind schon so gut wie fertig.

In den unterschiedlich temperierten Zellen lagert dann unter anderem das Tiefkühlgemüse und der Fisch.

Außerdem gehört auch eine Waschküche dazu, in der sämtliche Kochutensilien in den großen Spülmaschinen gereinigt werden. Zumindest die Fliesen kleben auch hier schon an den Wänden.

Auch wenn der Umzug ein echter Kraftakt für Conrad und seine Mitarbeiter werden dürfte - schließlich muss alles mit vom kleinsten Messer bis zu den Großgeräten -, so hat der Menüservice-Chef zumindest etwas für Erleichterung gesorgt. Denn der Ortswechsel wird gleich zum Ausrangieren genutzt.

„Wir haben für die neue Küche auch schon neue Pfannen und Töpfe gekauft“, erzählt der Quereinsteiger, der nach der Schule eine Lehre zum Anlagenmechaniker absolvierte.

Erst nachdem sein Vater, ein gelernter Koch, gleich nach der Wende einen Menüservice eröffnete, kam sein Sohn ebenfalls auf den Geschmack und machte sich nach einer kaufmännischen Weiterbildung selbständig.

Noch heute, 23 Jahre nach der Firmengründung, ist der Menüservice ein Unternehmen in Familienhand. „Hier arbeiten alle mit: Mutter, Vater, Onkel, Tante“, zählt Frank Conrad auf. Und genauso familiär soll es auch am neuen Standort weitergehen.

Wer sich ein Bild von der neuen Großküche in Nienburg machen möchte, kann das am 2. Juniwochenende tun. Dann soll es zur offiziellen Eröffnung geführte Rundgänge durch die Großküche geben.

Weitere Infos zum Unternehmen im Netz unter www.conradmenue.de. (mz)