Vor der Bürgermeisterwahl Kleine Sticheleien sind in Nienburg nicht ausgeblieben
Kandidaten in Nienburg haben sich den Fragen von Einwohnern gestellt. wie sie sich ihre künftige Arbeit vorstellen können.
Nienburg - Kleine Sticheleien sind bei der Vorstellung der Kandidaten, die sich am 6. Juni der Bürgermeisterwahl in Nienburg stellen, nicht ausgeblieben. Alles in allem war es am Dienstagabend aber ein zu erwartender Schlagabtausch der Amtsinhaberin Susan Falke und Mathias Henning-Kersten. Susan Falke setzte weniger auf Effekte, die mit vielen Worten eine bessere Zukunft versprachen. Sie versuchte, Fragen mit Sachlichkeit und Fachkenntnissen zu beantworten. Und ließ auch ein wenig in den Arbeitsalltag im Rathaus blicken, bei dem es oft nicht darum ginge, dass man Wünsche nicht berücksichtige, sondern, dass es eben Regeln gebe, die man einhalten müsse, sagte sie.
Darum komme es manchmal bei der Bevölkerung so an, als ob sich nichts bewege. Das stimme aber nicht. „Ich möchte die Einheitsgemeinde weiter entwickeln. So, wie in den vergangenen Jahren, in denen sich viel auch in den Orten getan habe. Viele Fördergelder sind hier geflossen“, antwortete sie auf eine Frage, die eine Ungleichverteilung zu Gunsten der Kernstadt anmerkte.

„Vorteile wird es bei mir für niemanden geben“
Im Gegensatz zur Bürgermeisterin, die ihre Hauptaufgabe als Verwaltungschefin sieht, zeigte Mathias Henning-Kersten, der zwar von den Linken nominiert wurde, aber in seinem Wahlflyer sich als freier Kandidaten darstellt, um Unabhängigkeit zu demonstrieren, sich eher als Bürgermeister. Er will neue Wege gehen, sich mehr den Belangen - vor allem in den Ortsteilen - widmen. Dazu könne man seine Arbeit, die er transparent gestalten will, auf Facebook verfolgen.
Das werde er auch als Bürgermeister per Video weiter tun. Transparenz sei ganz groß bei ihm, die fehle jetzt. Und Bürgernähe gebe es so gut wie gar nicht. Das werde mit ihm anders. Er fahre jetzt zu jedem hin, der ihn anrufe und um Rat bitte. Schluss woll er auch mit Bevorteilungen machen. Jeder sei gleich und auch jeder Verein. „Vorteile wird es bei mir für niemanden geben“, so Henning-Kersten.

Der dritte Kandidat Patrick Hölscher, den die SPD ins Rennen schickt, zog sich gut aus der Affäre, blieb aber meist bei pauschalen Wortbekenntnissen. „Ich bin für mehr Gewicht der Ortschaftsräte. Wenn sie eine Entscheidung treffen, sollte der Stadtrat auf das Votum hören“, so Hölscher. „Ich will Bindemitglied zwischen Einwohnern, Ortschaftsrat, Stadtrat und Verwaltung sein“, sieht der Kandidat aus Neugattersleben seine Aufgabe, wenn er in das Amt gewählt werden würde. (mz)