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Kfz-Zulassungsstellen im Salzlandkreis Kfz-Zulassungsstellen im Salzlandkreis: Staßfurt und Egeln werden geschlossen

Von Katrin Noack 02.09.2016, 17:01
Bei der Kfz-Zulassungsstelle an der Friedensallee in Bernburg sollen sich die Wartezeiten verkürzen.
Bei der Kfz-Zulassungsstelle an der Friedensallee in Bernburg sollen sich die Wartezeiten verkürzen. Ute Nicklisch

Bernburg/Aschersleben - Mehr Nähe, mehr Effizienz und weniger Aufwand sollen die Einwohner des Salzlandkreises künftig bei der Zulassung eines Pkw, beim Antrag für einen Angelschein oder bei Kita-Angelegenheiten haben. Darum will Markus Bauer, Chef der Kreisverwaltung, die Kfz-Zulassungsbehörde und die Bürgerbüros anders organisieren. Darüber informierte er am Freitag beim Pressegespräch.

Im Kern des Konzeptes, das wohl ab Januar 2017 umgesetzt werden soll, geht es um die fünf Standorte der Kfz-Behörde und der Bürgerbüros im Kreis. Die Standorte Staßfurt und Egeln sollen geschlossen werden.

Bauer will damit zum einen dem Druck des Landesverwaltungsamtes nachgeben, das die Menge der Standorte kritisiert hat. Der Salzlandkreis hat mehr als jeder anderer Kreis. Zum Vergleich: Anhalt-Bitterfeld hat drei Standorte, Harz nur zwei. Diese Entscheidung begründet die zuständige Fachbereichsleiterin Reingard Stephan zudem damit, dass in Egeln und Staßfurt deutlich weniger Vorgänge angemeldet und bearbeitet würden als an den anderen Standorten. Auch sei der Krankenstand dort hoch gewesen.

In den Zulassungsstellen und Bürgerbüros in Bernburg, Aschersleben und Schönebeck werden die Mitarbeiter künftig die Arbeit der geschlossenen Stellen übernehmen, doch sie sollen dabei entlastet werden. Bauer will das mit einer Änderung der Arbeitsabläufe bei der Kfz-Zulassung erreichen.

Dort fällt für die Mitarbeiter des Kreises die meiste Arbeit an: 2015 betrafen knapp 84 Prozent aller Vorgänge die Kfz-Zulassung, wie Stephan mit Zahlen belegt. Alle drei Standorte sollen künftig einen Mitarbeiter nur für die Ausgabe der Unterlagen bekommen. Damit, so Bauer, würden die übrigen Kollegen entlastet und die Wartezeiten verkürzt.

Die Bürgerbüros will Bauer entlasten, indem sie Aufgaben an die Einheits- und Verbandsgemeinden abgeben. Hier bearbeiten die Mitarbeiter vor allem Anträge für Jagd- und Fischereischeine, Kita-Angelegenheiten und Soziales wie Leistungen zum Lebensunterhalt. Bürger können solche Anträge und Unterklagen künftig im Bürgerbüro ihrer Stadt oder Gemeinde abgeben.

Per Kurier an den Kreis und zurück

Die Mitarbeiter dort leiten es per Kurier an die Kreisverwaltung, die die Unterlagen an den Bürger zurückschickt. Das könne in zehn Tagen erledigt sein, schildert der Landrat. So könne der Bürger in seiner Gemeinde die Angelegenheiten erledigen und müsse nicht in die Kreisstadt. „Das schafft Bürgernähe und ist kilometerfreundlich“, findet Bauer.

Um das Konzept in dieser Form umzusetzen, braucht er aber noch das Okay der Bürgermeister der Städte und Gemeinden. Sie müssen einer sogenannten Dienstleistungsvereinbarung zustimmen, dass sie Aufgaben übernehmen. „Die Bürgermeister sind informiert und die Resonanz war positiv“, berichtet der Landrat. Bauer will jeder Kommune für den Mehraufwand 3.000 Euro zahlen. (mz)