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Stockcar-Rennen  Hitzeschlacht auf dem Acker beim Funcross am Autobahnkreuz Bernburg: 1.500 Fans sahen Stockcar-Rennen

Von Torsten Adam 27.08.2019, 15:56
Rasante Rennen gab es an zwei Tagen auf dem Stoppelacker am Autobahnkreuz Bernburg zu verfolgen. 
Rasante Rennen gab es an zwei Tagen auf dem Stoppelacker am Autobahnkreuz Bernburg zu verfolgen.  Pülicher

Bernburg - Pink-schwarze Lackierung, ein breites Batman-Logo auf der Motorhaube und ein schwarzer Umhang am Heck - der VW Golf III des Bernburger Teams „First Ladies“ ist ein Blickfang für die 1.500 Zuschauer, die an beiden Tagen des Wochenendes auf die staubige Funcross-Strecke am Autobahnkreuz gepilgert sind.

Juliane Büttner hat zum zehnten Mal im stylischen Rennfahreroverall hinterm Steuer des 25 Jahre alten Bolidens Platz genommen, diesmal als „Bad-Girl“. Nur einmal in all den Jahren hat die rennsportbegeisterte Mutter zweier Kinder das Stockcar-Rennen sausen lassen. Aus nachvollziehbaren Gründen. „Damals war ich schwanger“, erklärt die 34-Jährige, die wie im Vorjahr mit Beifahrerin Karina Uhlig unterwegs ist.

„Es ist viel Staub und Dreck auf der Strecke, da sieht man als Fahrer nicht immer gleich alle Signale“. sagt Juliane Büttner

„Ich finde es beruhigend, jemanden an der Seite zu haben. Es ist viel Staub und Dreck auf der Strecke, da sieht man als Fahrer nicht immer gleich alle Signale. Auch dabei ist eine Beifahrerin hilfreich“, erklärt Juliane Büttner.

So fahrbegeistert die Bernburgerin auch ist, das Schrauben am Auto überlässt sie lieber den Männern. Kfz-Meister Henryk Willms baute ihren Golf so um, dass er renntauglich ist. Denn Karambolagen mit der Konkurrenz sind auf dem 320 Meter langen Rundkurs durchaus beabsichtigt.

Die Sicherheit der Insassen wird deshalb großgeschrieben. Gurt, Nackenschutz und Helm sind ebenso Pflicht wie ein Überrollkäfig und ein geschlossenes Dach. Die aus dem Straßenverkehr ausrangierten Autos dürfen weder Scheiben noch Scheinwerfer haben.

Sicherheitsgurte, Nackenschutz und Helm sind ebenso Pflicht wie Überrollkäfig und ein geschlossenes Dach

Der erste Lauf in der D-Klasse - insgesamt sind die Autos abhängig von ihrer PS-Zahl in fünf Klassen eingeteilt - endet für die „First Ladies“ früher als erhofft. Nach Kupplungsschaden und Reifenplatzer droht das vorzeitige Aus.

Zwar müssen die beiden Damen auf den zweiten Lauf am Samstag verzichten. Doch Henryk Willms schafft es über Nacht, eine neue Kupplung einzubauen. So können die Bernburgerinnen in Lauf drei und vier noch einige Punkte sammeln. „In Flensburg habe ich aber keine, im Straßenverkehr fahre ich ordnungsgemäß“, erzählt Juliane Büttner lachend, die am Ende mit ihrer Partnerin unter 14 Teilnehmern einen Mittelfeldplatz belegt.

Ihre Rennleidenschaft hat sie längst an Sohn Moritz vererbt. Der Neunjährige fährt seit fast fünf Jahren Quad, gewinnt auf dem Gefährt wie im Vorjahr den Kids-Cup. „Mir macht das sehr viel Spaß“, sagt der Viertklässler.

Ihr Leidenschaft für den Rennsport hat Juliane Büttner an ihren Sohn Moritz vererbt

Lieber vom Rand der Strecke beobachten derweil zwei junge Könneranerinnen das Geschehen, seit einigen Jahren schon. „Ich mag Motorsport allgemein“, sagt die 19-jährige Melissa Thiele. „Die Stimmung hier ist gut, das ist live viel cooler als im Fernsehen“, genießt auch ihre 21 Jahre alte Freundin Alexandra Zauck als Fan die Atmosphäre.

Dazu bei tragen 30 rührige Helfer, darunter die Kameraden der Ilberstedter Feuerwehr, die die unter der gnadenlos brennenden Sonne schnell staubig werdende Piste regelmäßig wässern. Organisator Christian Büttner ist angenehm überrascht, dass trotz der Hitze noch so viele Zuschauer gekommen sind. Der Termin fürs nächste Jahr steht auch bereits fest: 15./16. August, dann wie gewohnt in den Sommerferien. (mz)

Die beiden Könneranerinnen Alexandra Zauck (vorn, links) und Melissa Thiele sind seit Jahren begeisterte Funcross-Fans.
Die beiden Könneranerinnen Alexandra Zauck (vorn, links) und Melissa Thiele sind seit Jahren begeisterte Funcross-Fans.
Engelbert Pülicher