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Handball Handball: Münster ist eine unbekannte Größe

Von CARSTEN ROLOFF 22.09.2011, 17:11

BERNBURG/MZ. - Münster ist ein Stadtteil von Kelkheim im Taunus, nicht weit von Frankfurt / Main entfernt. In der letzten Saison spielte die TSG gemeinsam mit der SG Wallau unter dem Namen HSG Frankfurt RheinMain, schaffte aber nicht den Sprung in die eingleisige zweite Bundesliga. "Münster ist für uns eine unbekannte Größe. Der Verein hat schon in der vergangenen Saison mit dem Aufbau der jungen Truppe begonnen. Die Mannschaft legt eine sehr hohe Laufbereitschaft an den Tag. Die Spieler sind sehr schnell auf den Beinen und können blitzschnell von Abwehr auf Angriff umschalten", lautete die Analyse von Trainer Sven Liesegang nach seinem eingehenden Videostudium. Dabei ist dem Anhalt-Coach besonders der Linkshänder Daniel Wernig, der in der Bundesliga schon für DHC Rheinland spielte, aufgefallen. "Der Junge verfügt zwar nicht über das Gardemaß, kann sich aber sehr gut im Eins gegen Eins behaupten. Da müssen wir in der Deckung richtig arbeiten."

Die Aschersleber können ein Lied davon singen. Der Bernburger Rivale aus dem Salzlandkreis verlor die Auftaktpartie im Taunus mit 33:36, wobei die Linkshänder Wernig und Jan Wicklein allein die Hälfte der 36 Treffer beisteuerten. Die Alligatoren setzten gegen die Hessen auf eine offensive Deckung, ein Rezept, das Liesegang nicht unbedingt behagt. "Ich bin mir nicht sicher, ob ich zu diesem taktischen Mittel greifen werde", sagte der Bernburger Coach, dem die Deckung die wenigsten Kopfschmerzen bereiten dürfte. Da standen die Saalestädter in einer 5:1- oder 6:0-Formation gegen Pirna und in Bad Neustadt schon ziemlich kompakt. Obwohl die Schwarz-Gelben in Unterfranken nur 23 Gegentreffer zuließen, reichte es jedoch nicht einmal zu einem Punktgewinn.

"Ich habe den Jungs in der Spielauswertung sowohl unsere gute erste Halbzeit, aber auch die katastrophale Schlussphase gezeigt. Die letzten zehn Minuten haben sich dabei auf über eine halbe Stunde erstreckt. Ich wollte den Spielern noch einmal vor Augen führen, was in Bad Neustadt möglich gewesen wäre. Mit vier Pluspunkten im Rücken spielt es sich daheim leichter auf als mit nur zwei Zählern", erklärte Liesegang.

So stehen die Gastgeber in der Hinz-Hölle schon etwas unter Erfolgsdruck. Zu allem Überfluss lief die Vorbereitung auf den zweiten Heimauftritt in dieser Saison jedoch nicht optimal. Steffen Cieszynski (Zerrung), Sven Petersohn (Fieber) und Martin Hoffmann (Klausur in Potsdam) konnten in diese Woche gar nicht oder nur teilweise trainieren. Besonders ein Ausfall von Cieszynski würde den SV Anhalt hart treffen. Der Köthener bot in de ersten beiden der bisherigen drei Saisonspiele starke Leistungen. Dafür kann Liesegang wieder auf den in Bad Neustadt fehlenden Kilian Kraft, der am vergangenen Samstag eine Klausur in Berlin schreiben musste, bauen. Auch bei Frank Grohmann und Alexander Weber zeigt die Formkurve nach oben. "Alex hat in Bad Neustadt sehr mannschaftsdienlich und engagiert gespielt", sagte Liesegang. Falls Cieszynski ausfallen sollte, muss Weber gemeinsam mit Martin Wartmann im Bernburger Angriff Regie führen und außerdem die Rückraumspieler Kraft und Grohmann entlasten.