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Handball Handball: Erstmals 60 Minuten ohne Einbruch beim SV Anhalt

Von CARSTEN ROLOFF 27.02.2011, 18:16

LEHRTE/BERNBURG/MZ. - Der Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz, den die HG 85 Köthen einnimmt, haben die Saalestädter auf drei Punkte vergrößert. Dieses Polster benötigt der SV Anhalt jedoch auch, denn in den nächsten drei Wochen stehen noch zwei weitere Gastspiele (Sonntag bei der HSG Pohlheim, am 19. März in Kassel) auf dem Programm, ehe der Tabellenachte der dritten Liga Ost am 26. März gegen Pohlheim wieder auf sein Heimrecht bauen kann.

Nach der 27:36-Pleite in Baunatal hatte der Vorstand unter der Woche den Spielern noch einmal eindringlich ins Gewissen geredet. Die Predigt hat ihre Wirkung nicht verfehlt. "Die Fans wollen jetzt, dass ich jeden Mittwoch in der Kabine eine Rede halte und zu jedem Auswärtsspiel mitkomme. Es ist toll, dass wir auch etwas fürs Torverhältnis tun konnten. Die Lehrter Halle war fest in Bernburger Hand", freute sich der Vorsitzende des Handball-Trägervereins, Klaus Kahler, über den höchsten Saisonsieg, den 60 Anhalt-Fans bejubelten.

Für die Niedersachsen war das Duell gegen die auswärts anfälligen Bernburger die letzte Chance, vielleicht doch noch im Kampf um den neunten Platz einzugreifen. "Es ging für beide Mannschaften um sehr viel. Wir konnten mit dem Druck besser umgehen. Wir haben es erstmals in dieser Saison geschafft, 60 Minuten konstant durchzuspielen. Sicherlich trat der eine oder andere Fehler auf, aber wir haben uns keine Schwächephase erlaubt. Es war eine geschlossene Mannschaftsleistung", meinte Anhalt-Trainer Sven Liesegang.

Die Gäste übernahmen nach dem 2:2 das Kommando, zogen über 6:3 (12.) auf 14:9 (27.) davon und klärten mit einem 4:0-Lauf auf 20:10 (36.) zu Beginn der zweiten Halbzeit endgültig die Fronten. Näher als auf sechs Treffer konnten die Hausherren den Abstand nie verkürzen. Artur Gawlik (zwölf Paraden) und Ivan Szabo (vier Paraden) erwiesen sich als großer Rückhalt im Tor. Toni Pajung ließ in der Defensive nichts anbrennen, nachdem Andreas Steinbrink ausfiel (Magen-Darm-Virus) und Alexander Weber bereits in der 20. Minute seine zweite Zeitstrafe kassiert hatte.

Im Rückraum ruhte die Last der Verantwortung diesmal nicht ausschließlich auf Kilian Kraft, denn auch Marco Schöttke und Frank Seifert strahlten Torgefahr aus der zweiten Reihe aus. Kreisläufer Tobias Rindert, der von Martin Wartmann, Weber und Kraft glänzend in Szene gesetzt wurde, leistete sich keinen einzigen Fehlwurf. Rechtsaußen Martin Hoffmann schloss die Tempogegenstöße eiskalt ab. "Die Spieler haben die taktische Marschroute glänzend umgesetzt und das Lehrter Spiel an den Kreis erfolgreich unterbunden. Aus seiner starken Abwehrleistung hat das Team endlich einmal Kapital geschlagen und zwölf Kontertore erzielt. Die vier Faktoren Torwart- und Deckungsleistung sowie die Wurfeffektivität und die Fehlerquote haben endlich einmal gepasst", fand der Anhalt-Coach kein Haar in der Suppe.

Bei 31 erzielten Toren aus 56 Angriffen (15 Fehlwürfe, zehn Ballverluste) gibt es auch fast keinen Grund zum Mäkeln. Mit einer Angriffseffektivität von 55 Prozent haben die Bernburger auch am nächsten Sonntag bei den starken Pohlheimern eine Chance. Die HSG bezwang bei ihren letzten beiden Heimspielen die Spitzenteams Leipzig (31:30) und Münden (34:32).

Lehrte: Dahl, Meyer - Zimmermann (2), Wendt (4 / 3), Benckendorf (5), Leunig (2), Dreißigacker, Kieslich (1), Schmidt (1), Meomartino (2), Schwesinger, Tönnies (1), Edeler (1), Ziemer (4)

Bernburg: Gawlik, Szabo (ab 48.) - Hoffmann (5), Kraft (6 / 1), Seifert (4), Schöttke (5), Petersohn (1), Wartmann, Poplawski (1), Rindert (7), Weber (2 / 1), Pajung

Schiedsrichter: Linker / Schmidt (Herne); Zuschauer: 150; Strafminuten: 12:14; Siebenmeter: 6 / 3:4 / 2; Beste Spieler: Benckendorf - geschlossene Teamleistung