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Handball Handball: Entscheidung gegen Aschersleben und für die Frau

Von Marcus Bräuer 11.05.2013, 17:18
Emil Feuchtmann (am Ball) wird den HC Aschersleben verlassen. Beim Verbleib von Mindaugas Veta (1. v. r.) sieht es hingegen gut aus.
Emil Feuchtmann (am Ball) wird den HC Aschersleben verlassen. Beim Verbleib von Mindaugas Veta (1. v. r.) sieht es hingegen gut aus. RKPhotografie Lizenz

Aschersleben/MZ - Der Mittwoch war ein schöner Tag. Sonnig, warm. Emil Feuchtmann, der Südamerikaner im Team des HC Aschersleben, genoss das. Viele sonnige Tage wird er nicht mehr in Aschersleben verbringen, was nicht daran liegt, dass sich Finsternis über die Stadt legt. Emil Feuchtmann wird den Handballclub verlassen.

Zwei Jahre HCA sind genug für den quirligen Chilenen, der schnell ein Publikumsliebling wurde und immer noch ist. Die Partie gegen den HSC Bad Neustadt, die am Samstagabend um 19 Uhr im Ballhaus angepfiffen wird, wird also zum großen Abschied des kleinen Spielmachers. „Das wird sehr emotional für mich“, sagt er: „Ich hatte immer ein gutes Verhältnis zu den Zuschauern.“

Der Spielplan will es nun so, dass sich Feuchtmanns baldige Vergangenheit und Zukunft am Samstagabend treffen. Der 29-Jährige bestätigte, dass er in der kommenden Saison für den HSC Bad Neustadt auflaufen wird. „Ja, ich gehe nach Bad Neustadt“, so Feuchtmann. Der Hauptgrund für seine Umorientierung ist nicht sportlicher Natur, sondern familiärer. „Meine Frau arbeitet in Nürnberg. Wenn ich in Bad Neustadt spiele, können wir zusammen sein“, erklärt Feuchtmann. Sie werden sich eine Wohnung in Bamberg suchen, in der Mitte der beiden Arbeitsplätze also.

Seine Frau war auch der Grund, warum er sich gegen ein Engagement in Spanien entschied. Bereits im Januar hatte er nach guten Leistungen bei der Weltmeisterschaft ein Angebot aus Spaniens erster Liga vorliegen. Die Möglichkeit nach Spanien zu gehen, bestand auch jetzt. Doch dann wäre er nicht nur einige hundert, sondern einige tausend Kilometer von seiner Frau getrennt.

Natürlich ist der HSC Bad Neustadt für Emil Feuchtmann, den Vollzeitprofi, auch finanziell lohnenswert. In Bayern können andere Gehälter gezahlt werden als in Sachsen-Anhalt. Das ist kein Geheimnis. Sportlich ist das Team aus Unterfranken sehr ambitioniert. Wie schon in der letzten Saison, endet auch die Spielzeit 2012/13 für das Team von Matthias Obinger auf dem zweiten Platz. „Die Mannschaft will nächstes Jahr aufsteigen. Das ist ein großes Ziel“, sagt Emil Feuchtmann.

Auch wenn der Gang für Emil Feuchtmann schwer wird - er hätte viel schwerer werden können. Dann nämlich, wenn der HC Aschersleben noch Punkte für den Klassenerhalt brauchen würde. Oder wenn der HSC Bad Neustadt noch Chancen auf den Aufstieg hätte. „Ich bin froh, dass das keine Rolle mehr spielt“, sagt Feuchtmann.

Befreit aufzuspielen wird für ihn dennoch nicht einfach. Der Sportsmann will natürlich gewinnen. Sich mit einem Sieg von den Zuschauern zu verabschieden, ist sein größter Wunsch. Mal sehen, ob ihm die Emotionen einen Strich durch die Rechnung machen. Aber selbst wenn Emil Feuchtmann nicht sein bestes Spiel für die Alligators bestreiten würde: Da sind ja noch zehn andere Spieler, die sich mit einem guten Ergebnis in die verdiente Sommerpause verabschieden wollen. Das Hinspiel verlor der HCA übrigens relativ knapp mit 28:31.

Wenn das Spiel dann vorbei ist, wird es sich Emil Feuchtmann nicht nehmen lassen, sich persönlich zu verabschieden. „Ich will ein paar Worte in der Halle sprechen“, sagt er. Was er genau sagen wird, weiß er noch nicht. Er wird es auf sich zukommen lassen. Es wird sicher ein positives Fazit sein.