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Grundschul-Sanierung in Hecklingen Grundschul-Sanierung in Hecklingen: Eltern werden vertröstet

16.03.2017, 06:45
Es gibt Streit wegen der geplanten Sanierung der Grundschule in Hecklingen.
Es gibt Streit wegen der geplanten Sanierung der Grundschule in Hecklingen. Archiv/Menzel

Hecklingen - Wann geht’s los? Was wird gemacht? Kann man noch Verbesserungsvorschläge unterbreiten? Es sind Fragen zu den beiden Grundschulen in Hecklingen und Groß Börnecke, die  in den vergangenen Wochen offenbar nicht nur die Politik intensiv beschäftigte, sondern  auch etliche Eltern sowie die Lehrer der beiden Einrichtungen.

Die Stadtratssitzung am Dienstagabend wurde deshalb zu einer kleinen Massenveranstaltung, zumindest für Hecklinger Verhältnisse. Die allerdings schnell und aus Sicht aller Beteiligten mit einem unbefriedigendem Ergebnis endete.

Hecklingens Bürgermeister Uwe Epperlein (WGH) ließ den entsprechenden Beschlussvorschlag von der Tagesordnung nehmen und vertröstete auf die übernächste Sitzung Anfang Mai. Dann werde der Stadtrat ein ganzes Maßnahmepaket verabschieden. Über die Gründe schwieg er sich im Stadtrat aus.

Auf MZ-Anfrage am Mittwoch erklärte er, der Beschluss hätte gar nicht auf der Tagesordnung stehen dürfen, da er zuvor in den Ausschüssen abgesetzt worden war. Zudem müssen erst die Baumaßnahmen beschlossen werden, bevor der Stadtrat über die Bereitstellung finanzieller Mittel für die Planungsleistung entscheide.

In dem Vorschlag war von 129.000 Euro für die Hecklinger Einrichtung die Rede. SPD-Stadtrat Roger Stöcker brachte eine Einwohnerversammlung speziell zu dem Thema ins Spiel, obwohl erst vor wenigen Tagen dazu ein Treffen stattfand, allerdings ein wenig beachtetes.

Die geplanten Sanierungen der beiden Schulen ist mittlerweile ein thematischer Dauerbrenner in Hecklingen geworden, dessen Flamme mal heller und mal weniger hell leuchtet. Nach einem Grundsatzbeschluss, mit Hilfe der rund 690.000 Euro aus dem sogenannten Stark-V-Fördermitteltopf des Landes die beiden Schulen zu sanieren, entbrannte ein Streit zwischen Epperlein auf der einen Seite und der WGH-Fraktionschefin Ethel-Marie Muschalle-Höllbach auf der anderen.

Sie forderte vehement, dass auch die Grundschule in Groß Börnecke von dem Geld profitiert. Sie drohte zwischenzeitlich sogar mit Rücktritt als Ortsbürgermeisterin von Groß Börnecke. Mittlerweile scheinen sich die Wogen wieder geglättet zu haben. Epperlein sagte der MZ, „sie hat die Faktenlage jetzt akzeptiert“.

Die Faktenlage hat sich nach Aussage des Bürgermeisters trotz des ganzen Hickhacks zuletzt nicht wesentlich verändert. Die Grundschule in Groß Börnecke soll einen neuen Dachgiebel erhalten, Kostenpunkt bis zu 35.000 Euro. In die Grundschule in Hecklingen soll demnach für neue Toiletten, einen neuen Rettungsweg sowie neue Unterrichtsräume im Dachgeschoss ein Großteil der Fördermittel fließen.

Diesen Vorschlag hatte  Epperlein bereits eingangs unterbreitet, weil die Notwendigkeit einer Sanierung in Hecklingen wesentlich größer sei als in Groß Börnecke. Diese Einschätzung ist übrigens unbestritten im Stadtrat.
Vom Tisch ist unterdessen auch der Vorschlag, die Grundschule in Groß Börnecke über das Stark-III-Programm zu sanieren.

Epperlein brachte überraschend gegen die eigene Beschlussvorlage selbst Bedenken vor. Man könne zwar mit einer möglichen Förderung Fenster und auch die Heizungsanlage austauschen. Den dafür notwendigen Eigenanteil - immerhin rund 400.000 Euro - könne man aber besser selbst investieren, etwa in den Brandschutz oder in Sanitäreinrichtungen.

Die Amortisierung der Fördermittel werde man jedenfalls nicht mehr erleben. Für Schmunzeln und wahlweise auch Entsetzen sorgte in diesem Zusammenhang Tobias Walther (WGH) mit seinem Einwurf, er könne die Diskussion um Kohlendioxid-Einsparungen nicht nachvollziehen. Das sei doch nur eine Erfindung, um die Industriemaschine am Laufen zu lassen. (mz)