Fußball-Landesklasse Fußball-Landesklasse: Schackstedt kommt in Bedrängnis
BERNBURG/MZ/RE/FK. - Mit einem Sieg in einem weiteren Nachholspiel am kommenden Freitag beim Vorletzten, Quedlinburger SV 04, könnte man sogar die Tabellenspitze übernehmen.
Nach dem 3:1-Erfolg in Ballenstedt am Gründonnerstag, folgte am Samstag ein 4:1 (1:1)-Erfolg gegen den 13., den FC Germania Wernigerode. Nach einem 0:1-Rückstand konnten Christian Wegener und Christoph Vatthauer erst in der letzten Viertelstunde mit drei Treffern den Sieg perfekt machen. "Das doch recht klare Ergebnis täuscht aber etwas über den wirklichen Spielverlauf hinweg", so das Fazit von Mannschaftsleiter Rüdiger Elze nach den 90 Minuten. Die Gäste aus dem Harz standen über die gesamte Spielzeit sehr tief und konterten immer wieder geschickt. Ihr Mangel war die katastrophale Chancenverwertung, was auch erklärt, warum sie im Tabellenkeller stehen.
"Wir taten uns 75 Minuten sehr schwer, das dichte Abwehrbollwerk der Germanen zu bespielen, erst recht, zu überwinden", so Elze weiter. Der musste bereits nach einer Viertelstunde den Rückstand seiner Elf mit ansehen. Nach einem schnellen Angriff über die rechte Seite kam der Pass ins Sturmzentrum zu Vladimir Dobias, der zum 1:0 für Wernigerode vollendete. Der schnelle Ausgleich folgte schon fünf Minuten später, als der Wernigeröder Torhüter Alexander Woyde einen Schuss von Wegener unterschätzte und der Ball im Tor landete. Der Treffer zum 1:1 konnte der Askania-Reserve aber nicht die erhoffte Lockerheit verschaffen. Mehrfach hatten die Gastgeber Glück, dass Wernigerode nicht erneut in Führung ging, ja, gar davonzog.
Die vorentscheidende Szene sahen die Zuschauer in der 75. Minute. Askania-Torjäger Vatthauer ging mit dem Kopf zu einem Flankenball. Ein Gegenspieler versuchte es dagegen mit dem Fuß und traf Vatthauer am Kinn. Schiedsrichter Frank Griebel aus Dessau-Roßlau entschied sofort auf Strafstoß, den Wegener zur schmeichelhaften 2:1-Führung für Bernburg verwandelte. Die Entscheidung fiel nur vier Minuten später. Daniel Ochmann bediente im Abschluss einer sehenswerten Kombination Vatthauer, der zum 3:1 traf.
Jetzt zeigte sich Wernigerode geschockt und kassierte auch noch einen vierten Treffer. Nach Zuspiel von Simon Hölemann erzielte Vatthauer sein 17. Saisontor (89.), mit dem er die Spitze der Torjäger-Bestenliste von Johannes Kilian (Lok Aschersleben) übernahm.
Bernburg: Pingel - Spielmann (89. Denny Müller), Krause, Ochmann, Hölemann, Spach, Donath (84. Schumann), Becker, Vatthauer, Wegener, Reiners; Schiedsrichter: Frank Griebel (Dessau-Roßlau); GK: 0:2; Zuschauer: 80; Tore: 0:1 Vladimir Dobias (15.), 1:1 u. 2:1 Christian Wegener (20. / Foulstrafstoß, 75.), 3:1 u. 4:1 Christoph Vatthauer (79., 89.)
STAFFEL 4
Nach drei Niederlagen in Folge, mussten die Ascherslebener aus dem Ortsteil Schackstedt punkten, um nicht wieder in den Abstiegskampf zu geraten. Das gelang aber beim neuen Zehnten, SV Rottleberode, erneut nicht. Mit 1:3 verloren die Buchmann-Schützlinge, nachdem es eine Stunde lang kein Tor gab. Nach der unglücklichen Niederlage am Gründonnerstag bei Schwarz-Gelb Bernburg, wollte man beim Schackstedter SV an die Leistung der zweiten Halbzeit anknüpfen. Dies gelang in der ersten Hälfte recht ordentlich. Aber klare Torchancen durch Roman Hendrych, Frank Ulbricht, Peter Mosko und Rico Hoffmann wurden nicht genutzt. Der Gastgeber überbrückte das Mittelfeld mit langen Bällen und kam kaum gefährlich vor das Tor des Schackstedter SV.
Nach der Halbzeit wollte der SSV das erlösende Tor erzwingen, doch in den Offensivbemühungen fing man sich einen Konter ein, den Andreas Hellwig zum 1:0 für Rottleberode abschloss (60.). Das gleiche Bild sah Trainer Ulf Buchmann beim zweiten Gegentor. Einen langen Ball in die Spitze verwertete Kevin Kern zum 2:0 (69.). Das dämpfte erst einmal die Hoffnungen der Schackstedter auf einen Teilerfolg. Man merkte, wie die Kräfte beim SSV nach dem kraft- raubenden Donnerstagsspiel in Bernburg schwanden.
Aber Schackstedt wollte sich noch nicht geschlagen geben und erspielte sich noch einige gute Chancen. Dabei hatte man bei einem Pfostenschuss durch Hendrych sowie einem Lattentreffer von Uwe Reitmann sehr viel Pech.
In dieser entscheidenden Druckphase der Gäste verwehrte auch noch Schiedsrichter Torsten Gebauer aus Wippra dem SSV einen Elfmeter und ließ weiterspielen. "Thomas Naumann lenkte als letzter Mann für seinen geschlagenen Torwart den Ball klar mit der Hand am Pfosten vorbei. Dafür zeigte der Schiri Hoffmann und Reitmann für Allerweltsfouls an der Mittellinie die Gelbe Karte", sah nicht nur SSV-Spieler Frank Ulbricht die Szene im Strafraum kritisch.
Hoffmann und Reitmann fehlten damit wegen der fünften Verwarnung am Ostermontag im Derby gegen den Rivalen aus dem Nachbarort, FSV Rot-Weiß Alsleben. Rottleberode machte dann in der 78. Minute alles klar und erhöhte durch Enrico Pieper auf 3:0. Dem eingewechselten Christoph Martin blieb es vorbehalten, in der 82. Minute auf den Endstand von 1:3 zu verkürzen.
SSV: Helling - Fischer, Pilz, Kaulmann, Gabrowitsch (62. Martin), Reitmann (V), Hoffmann (V), Ulbricht (V), Hendrych, Mosko, Derkach
Schiedsrichter: Torsten Gebauer (Wippra); GK: 1:3; Zuschauer: 97; Tore: 1:0 Andreas Hellwig (60.), 2:0 Kevin Kern (69.), 3:0 Enrico Pieper (78.), 3:1 Christoph Martin (82.)