Fußball Fußball: Alslebens Sebastian Horner trifft mit Wut im Bauch
ALSLEBEN/MZ. - Mit 1:0 (0:0) und mit ein wenig Glück gewannen die Rot-Weißen gegen Turbine Halle, den aktuellen Sechsten der Landesklasse Staffel 4. Sebastian Horner erzielte in der 65. Minute das Tor des Tages. "Mit viel Wut im Bauch", wie sein Coach später erklärte. Damit bleibt Rot-Weiß Alsleben im achten Spiel hintereinander ungeschlagen, gab insgesamt sogar nur einen Punkt ab.
Man ist mittlerweile andere Dinge gewöhnt in Alsleben. Zum Beispiel überzeugende Siege, schöne Spielzüge, wie sie die Zuschauer noch in der Hinrunde zu sehen bekamen. Doch schön war am Samstag eigentlich nur der anschließende Blick auf die Tabelle. Denn Alsleben baute den Vorsprung auf Verfolger Eisleben weiter aus. Bei noch zwei ausstehenden Nachholspielen sind es derzeit zwei Zähler. Auch die anderen Konkurrenten im Kampf um die Meisterschaft konnten keinen Dreier einfahren, verloren weiter Boden auf den heißesten Titelanwärter.
Eine spielerische Offenbarung konnte es am Samstag nicht werden. Dafür fehlten den Alslebern unter anderem mit Philipp Hetzer und Philipp Röder einfach zu viele kreative Spieler. Doch ein wenig mehr hatte sich Kirsten dann doch irgendwie gewünscht von seinen Schützlingen. So musste er aber einen Tag später im Gespräch mit der MZ resümieren: "Man hatte keine Lust, sich das Geschehen von draußen anzuschauen."
So ähnlich wird es Sebastian Horner bis zur 65. Minute auch erlebt haben, weshalb er in seinen folgenden Schuss den ganzen Frust packte (1:0). Horner bekam zuvor den Ball von Thomas Goll aufgelegt. Die personelle Veränderung, die Kirsten zur Halbzeit vorgenommen hatte, trug damit schon Früchte. Denn Neuzugang Alexander Dawils, eigentlich gelernter Abwehrspieler, konnte in der Offensive nicht überzeugen, verlor einige Bälle zu früh.
Nach dem Führungstor zeigten sich die Rot-Weißen etwas sicherer in ihrer Spielanlage, erarbeiteten sich aber keine Chancen. Die Hallenser blieben vor dem Tor ebenfalls harmlos. Gefährlich wurde es meist nur nach Standardsituationen. Bis auf zwei Ausnahmen stimmte aber die Zuordnung bei den Gastgebern. Zunächst hatte Keeper Markus Selent bei einem Schuss an die Latte Glück (75.), kurz vor dem Abpfiff rettete für ihn der Pfosten (87.) - das Glück eines Spitzenreiters.
Letztlich gab "der größere Wille" den Ausschlag über Sieg und Niederlage. Den zeigte eben die Kirsten-Elf, die sich mit dem Sieg eine hervorragende Ausgangsposition für die Endphase der Meisterschaft erarbeitete. "Ich hatte auf ein paar Ausrutscher der Konkurrenz gehofft. Dass es aber so gut für uns läuft, hätte ich nicht gedacht", sagte ein zufriedener Kirsten.
In Halbzeit eins produzierten die Alsleber viele eigene Fehler. Die Bälle kamen meist postwendend wieder zurück, Chancen waren insofern Mangelware. Horner, die einzige Spitze, rieb sich zwar auf, kam gegen die sichere Hallenser Abwehr nur selten zur Entfaltung. Insgesamt fand Kirsten, "war es eine für unsere Verhältnisse durchwachsene Leistung".
Rot-Weiß Alsleben: Selent; Böckel, Reckrühm, Leschinger, Goll, Dawils (53. Lorenz), Lichtenfeld, Isufi, Hora, Zimmermann, Horner
Tor: 1:0 Sebastian Horner (65.)