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Daniela Röhling aus Ilberstedt Erzieherin war schon immer ihr Traumberuf

Die 55-jährige Bernburgerin ist seit einiger Zeit Kita-Leiterin in Ilberstedt. Warum sie sich dort so wohl fühlt.

Von Susanne Schlaikier 10.06.2021, 10:00
Kita-Leiterin Daniela Röhling fühlt sich inmitten der Kinder am wohlsten.
Kita-Leiterin Daniela Röhling fühlt sich inmitten der Kinder am wohlsten. (Foto: Engelbert Pülicher)

Ilberstedt - Sie ist immer gern in den Kindergarten gegangen. Das weiß Daniela Röhling ziemlich sicher. „Ich hatte eine tolle Zeit. Ich war dort gut aufgehoben“, sagt Röhling. Auch wenn das inzwischen 50 Jahre her ist. Aber sie erinnert sich gut an das große Haus in Wohlsdorf, ein ehemaliges Gutshaus mit schönem Außengelände und einer mit Efeu bewachsenen Laube. Es sei dort beinahe familiär zugegangen, blickt Röhling zurück. Und hätte sie im Kindergarten keine so angenehme Zeit verbracht, wäre sie vielleicht auch nie Kita-Erzieherin geworden.

So aber stand für die inzwischen 55-Jährige schon als kleines Mädchen der Berufswunsch früh fest. „Ich wollte gern etwas mit Kindern machen“, sagt Daniela Röhling, die seit knapp einem Jahr die Kita „Pusteblume“ in Ilberstedt leitet. Weil aber coronabedingt zuletzt keine Veranstaltungen möglich waren, ist das fast ein bisschen untergegangen. Und so ganz neu ist Röhling auch nicht: Zuvor war sie bereits zwei Jahre als Stellvertreterin tätig. „Kinder sind unsere Zukunft“, hatte sie schon früh erkannt - und sie wollte sie ein Stück auf ihrem Weg begleiten.

„Jetzt bin ich angekommen“

Nach ihrem Studium hat die Bernburgerin zunächst im Heim gearbeitet, später zehn Jahre lang in der offenen Kinder- und Jugendarbeit in Köthen. Das sei eine ganz andere Arbeit gewesen als im Kindergarten, sagt die Mutter zweier erwachsener Söhne (26 und 30 Jahre alt). „Aber auch schön.“ Später leitete sie acht Jahre den Hort sowie drei weitere Jahre kommissarisch die gerade neu gebaute Kindertagesstätte in Güsten, einer großen Einrichtung mit mehr als 200 Kindern. Daniela Röhling hat also Erfahrung in der Funktion als Leiterin. Dennoch war sie froh, als sie im April 2018 in Ilberstedt anfangen konnte. Sie sei damals mit offenen Armen empfangen worden. „Jetzt bin ich angekommen“, sagt Röhling zufrieden über ihren jetzigen Arbeitsplatz.

Die Einrichtung in Ilberstedt sei überschaubar und mit einer Kapazität von 48 Kindern - momentan ist sie mit 42 Mädchen und Jungen nicht ganz ausgelastet - fast schon familiär. Die Atmosphäre im Team sei angenehm, der Kontakt zu den Eltern eng. Selbst bei der jüngsten Schließung während des Lockdowns habe das Verhältnis nicht gelitten, berichtet die Kita-Leiterin, die auch die Zusammenarbeit mit der Verbandsgemeinde als Betreiber der Kita lobt.

„Nur unser Außengelände mit den vielen großen Bäumen werden wir schon etwas vermissen“

Im Moment müssen sie und ihre sechs Kollegen, zu denen demnächst zwei weitere kommen, in dem alten Gebäude an der Breiten Straße noch mit den sehr beengten Verhältnissen zurechtkommen. Das bedeutet auch feste Strukturen, damit es funktioniert. Vom baulichen Zustand der Einrichtung zu schweigen. Aber spätestens im nächsten Jahr sollen sie in einen kompletten Neubau auf dem Domänen-Gelände umziehen, für den die Gemeinde und die Verbandsgemeinde so lange gekämpft haben. Darauf freut sich Röhling schon jetzt. „Nur unser Außengelände mit den vielen großen Bäumen werden wir schon etwas vermissen.“

In dem neuen Gebäude werden sie und ihr Team aber ganz andere Möglichkeiten haben. Sie werden hier viel offener arbeiten können. Die Kinder sollen spielerisch lernen, besonders in den Bereichen Mathematik, Informatik, Natur und Technik (MINT). Und sie sollen, angelehnt an der Montessori-Pädagogik, weitestgehend selbst entscheiden, womit sie sich gerade beschäftigen wollen. Das bedeutet aber nicht, dass die Kinder dann nur noch den ganzen Tag durchs Haus toben. Nach Röhlings Erfahrung machen am Ende immer ganz viele Kinder beim Basteln oder Experimentieren mit, wenn sie sehen, wie viel Spaß es den anderen macht. (mz)