Neuer Bürgermeister Dieter Gleichner neuer Ortsbürgermeister Frose: "Ich will aufarbeiten was liegengeblieben ist"
Frose - „Wir sind zwar davon ausgegangen, dass wir bei der Wahl gut abschneiden“, sagt Dieter Gleichner, der für die Wählervereinigung Froser Bürger ins Rennen ging. Dass er nun aber am Ende der Ortsbürgermeister von Frose geworden ist, damit hätte der 68-Jährige eigentlich nicht gerechnet. „Wir haben vorher festgelegt, dass es der mit den meisten Stimmen wird - und ich habe an Thomas Senier gedacht. Der hat die ganze Jugend hinter sich.“
„Man sollte die Sachen so klären, dass sie funktionieren“, sagt Dieter Gleichner
Doch nun will er sich seinen Aufgaben stellen. „Ich will aufarbeiten, was liegengeblieben ist“, sagt er. „Das sind oft nur Kleinigkeiten“, erklärt er und nennt als Beispiel, dass es im Bürgermeisterzimmer keinen Telefonanschluss gibt. Oder das hohe Unkraut in der Neuen Reihe.
„Oder die Blühwiese vor der Post, die mag ganz schön für Schmetterlinge sein, aber die Bürger regen sich auf“, zählt er weiter auf und sagt: „Man sollte die Sachen so klären, dass sie funktionieren. Aber hier lässt man es drauf ankommen.“ Wenn dort jemand seine Kippe hineinwerfe, stehe alles in Flammen, befürchtet er.
Die geplante Verlegung des Hortes ins Bendix-Stift wird viel Arbeit machen
„Wir haben aber auch ein ganz dickes Brett zu bohren“, nennt er die Verlegung des Hortes ins Bendix-Stift. „Und zwar so, dass die Vereine dort nicht in ihrer Arbeit behindert werden.“ Gleichner findet deshalb: „Es gibt so viele Aufgaben. Da bin ich froh, so viele Vereine im Rücken zu haben.“
Für die Lokalpolitik hat sich der Froser, der sogar in seinem Heimatort geboren ist, schon immer interessiert. Nachdem er Rohrleitungselementebauer gelernt und drei Jahre in der Armee gedient hatte, begann er im Nachterstedter Leichtmetallwerk als Betriebsschlosser.
Dort war er auch FDJ-Sekretär und zog über die Freie Deutsche Jugend in den Ascherslebener Kreistag ein. „Das war 1974, da war ich der jüngste Abgeordnete.“ Bei seiner ersten Rede, sagt er, sei vor Aufregung die Luft knapp geworden und er habe richtige Magenschmerzen gehabt.
Bei der FDJ, so sagt Dieter Gleichner, habe er das Organisieren gelernt
Doch er blieb dabei. Bei der FDJ, so sagt er, habe er auch das Organisieren gelernt. „Früher gab es Geld, aber kein Material. Heute ist es umgekehrt“, sagt der Froser, der nach der Wende zum Heizungs- und Sanitärfachmann umgeschult wurde und sich 1994 als Bauhandwerker selbstständig machte. Inzwischen ist der 68-Jährige im Ruhestand.
In der Lokalpolitik mischt er immer noch mit. Seit 15 Jahren ist er im Gemeinde- und später im Ortschaftsrat. Dass er sich dafür zur Wahl gestellt hatte, habe mit dem Karnevalsverein zu tun, dessen Gründungsmitglied er war.
„Wir wollten Mitspracherecht und da haben sich einige Mitglieder des Vereins als Kandidaten aufstellen lassen.“ Viel Zeit für den Karneval hat er nun nicht mehr.
Aber Gleichner - dreifacher Vater und dreifacher Großvater - sei im Heimatverein aktiv, organisiere dort zum Beispiel den Flohmarkt fürs Heimatfest. Er liebt die Gartenarbeit und das Skatspielen. „Und ich fahre gern in den Urlaub nach Polen - seit 16 Jahren immer in die gleiche Pension.“ (mz)