Die Linke geht auf neuen Kurs Die Linke geht auf neuen Kurs: Gegen persönliche Fehden und Querelen

Bernburg/Nienburg - Aufbruchstimmung herrscht bei den Linken in Bernburg und Nienburg, die nun einen gemeinsamen Ortsverband haben. Das neue Führungsduo mit Elke Rehmann und Karsten Noack hat einiges zu tun und will die Mitglieder des Ortsverbandes, der jetzt Ortsverband Region Bernburg/Saale heißt, wieder auf Kurs bringen.
Das heißt, nach außen hin Geschlossenheit zu demonstrieren und persönliche Fehden auch da zu belassen, wo sie hingehören: im privaten Bereich jedes einzelnen, aber nicht als Bühne in der Partei. Denn nicht nur, dass sich die Streitenden selbst schaden, schaden sie der Partei und das hat Auswirkungen, wenn Stimmen bei Wahlen verloren gehen und so die aktive Mitgestaltung nicht mehr so stark gegeben ist, weil man an Einfluss verliert in den unterschiedlichen Gremien. „Das muss endlich aufhören“, kündigt Elke Rehmann an.
Keine gegenseitigen Vorwürfe zulassen
Leicht wird das nicht, weiß Stadträtin Elke Rehmann. Die 57-jährige vierfache Mutter von vier erwachsenen Kindern ist seit 2004 in der Linken und auch langjährige Stellvertreterin. Zum Schluss unter dem Vorsitz von Jörg Lemmert, der nicht wieder kandidierte für den Posten.
„Wir werden solche gegenseitigen Vorwürfe der Mitglieder, die nicht mit der Arbeit im Ortsverband zu tun hat, zulassen“, sagt die gelernte Wirtschaftsprüferin, die einst auch für die einstige Landtagsabgeordnete Birke Bull gearbeitet hat.
Auch im Bernburger Stadtrat aktiv
Karsten Noack kennt ebenfalls schon die Arbeit im Vorstand. Nun ist er Co-Vorsitzender mit Elke Rehmann. Der 46-Jährige stammt aus Weißwasser, der einstigen DDR-Hochburg im Eishockey. 2004 kam er aus der Lausitz nach Bernburg. Der Job zog ihn her. Er arbeitet als Referent für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit an der Stiftung Evangelische Jugendhilfe.
Mittlerweile sitzt er in der zweiten Wahlperiode im Bernburger Stadtrat und wirkt auch im Peißener Ortschaftsrat mit. „Ich bin in die Partei eingetreten, weil ich etwas bewegen möchte für Bernburg. Und ich habe mich auch gern eingebracht. Als Jörg Lemmert dann bekanntgab, er kandidiert nicht wieder, musste jemand Verantwortung übernehmen. Da es niemanden weiter gab, haben Elke und ich eben das in die Hand genommen und werden für die nächsten zwei Jahre den Vorsitz gemeinsam übernehmen und uns abstimmen“, so Noack, der verheiratet ist und Vater zweier Söhne - sechs und zwei Jahre alt.
Deutliche Akzente bis zur Wahl setzen
Die Querelen innerhalb des Ortsverbandes in den Griff zu bekommen, sieht auch er als wichtigste Arbeit. Die Menschen würden spüren, wenn sich eine Partei nur mit sich selbst beschäftigt, meint er. Dann verlernt sie zuzuhören und der Kontakt zu den Menschen, die sich Rat wünschen und auch Hilfe, wenden sich ab. Im kommenden Jahr sind Wahlen. Bis dahin müsse man wieder deutliche Akzente setzen. (mz)