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Die Dienstflitzer der Bürgermeister Die Dienstflitzer der Bürgermeister: Landrat Bauer fährt am weitesten

Von Paul Schulz 18.08.2020, 11:56
Die hauptamtlichen Stadtoberhäupter der Region fahren nicht allesamt mit einem Dienstwagen.
Die hauptamtlichen Stadtoberhäupter der Region fahren nicht allesamt mit einem Dienstwagen. dpa

Bernburg - BMW, Opel, Mercedes, VW - die Bürgermeister im Salzlandkreis sind überwiegend mit deutschen Autos unterwegs. So auch Landrat Markus Bauer (SPD), der im Audi Platz nimmt. Bislang werden die wenigsten Dienstwagen elektrisch angetrieben. Vom kompakten Opel Astra über den recht geräumigen Seat Ateca (SUV) bis hin zur Mercedes-Benz-Limousine - die Palette der Dienstwagen der Bürgermeister im Salzlandkreis ist abwechslungsreich. Und auch, wie der Wagen genutzt wird und welche Ansprüche an ihn gestellt werden, ist verschieden.

Markus Bauer kann Dienstwagen auch privat nutzen

Salzlandkreis: Die höchste Laufleistung bewältigt wohl der Dienstwagen von Markus Bauer. Rund 50.000 Kilometer fährt dieser jährlich. Dabei nimmt der Landrat in einem Audi A6 (Diesel), Baujahr 2019, Platz. Laut Kreisverwaltungssprecher Marko Jeschor kann Bauer den Mild-Hybrid-Audi auch privat nutzen. Mit Blick auf die Ladeinfrastruktur sowie die Reichweite von aktuellen Elektrofahrzeugen würden diese aktuell noch keine Alternative darstellen, so Jeschor. Man beobachte aber den Markt auf weitere Fortschritte.

Bernburg: Mehr als doppelt so viel kostet der Dienstwagen von Oberbürgermeister Henry Schütze (parteilos). Die Leasingrate für seine E 200-Limousine von Mercedes-Benz (Benziner), Baujahr 2019, beträgt 433,19 Euro im Monat. Das Fahrzeug ist für ein Jahr geleast, informiert Rathaussprecher Wolfgang Knopf.

Zu den Auswahlkriterien teilt dieser mit: „Es muss den dienstlichen Belangen bei der Nutzung genügen. Die Ausstattung, Leistung und Leasingrate sind dafür mit ausschlaggebend.“ Zudem darf der OB den Wagen auch privat nutzen.

Staßfurt: Oberbürgermeister Sven Wagner (SPD) ist mit einem Audi A6 (Benziner), Baujahr 2020, unterwegs – ausschließlich dienstlich. „Das Fahrzeug ist mit einer Laufzeit von 36 Monaten und einer jährlichen Fahrleistung von 20.000 Kilometern geleast. Leasingvertrag und Lieferung des Dienstwagens des Oberbürgermeisters werden öffentlich ausgeschrieben. Dafür erstellt die Stadt Staßfurt eine Leistungsbeschreibung. Der günstigste Anbieter erhält den Zuschlag“, informiert Julia Föckler aus dem Büro des OB. Laut ihr waren Automatikgetriebe, Start-Stopp-Funktion, ESP, Zentralverriegelung, Klimaautomatik, Tempomat, Sitzheizung und Standheizung an den Wagen gestellte Anforderungen. Ein E-Auto sei keine Alternative, so Julia Föckler, da es nicht die „nötige Flexibilität“ biete.

Aschersleben: Karg fällt die Antwort aus der Stadt Aschersleben aus. Dass Oberbürgermeister Andreas Michelmann (Widab) einen BMW fährt, ist die einzige Info, die Rathaussprecherin Judith Kadow übermittelt.

Könnern: Bürgermeister Mario Braumann (parteilos) kann die Autos der Stadtverwaltung nutzen. Ein Skoda Roomster und ein Honda Jazz stehen zur Verfügung. Im Gegensatz zu anderen Kommunen handelt es sich hierbei um gekaufte Gebrauchtwagen und nicht um Leasingfahrzeuge. E-Autos sind vorerst kein Thema, so Mario Braumann.

Seeland: Ganz ähnlich fallen die Antworten von Heidrun Meyer (parteilos), Bürgermeisterin der Stadt Seeland, aus. Sie und die Mitarbeiter der Verwaltung können für dienstliche Fahrten einen elf Jahre alten Skoda Fabia oder einen Golf, Baujahr 2015, nutzen. Die Autos wurden gekauft, sagt Heidrun Meyer.

Calbe: Positive Erfahrungen mit E-Autos hat man bereits sammeln können, teilt Isabel Jaekel, Fachbereichsleiterin Finanzen und Soziales, mit. Das Fahrzeug wird täglich von den Mitarbeitern genutzt, sagt sie. Praktisch: Eine Ladestation befindet sich direkt vor dem Rathaus. Bürgermeister Sven Hause (parteilos) steht vorrangig aber ein Opel Astra (Benziner), Baujahr 2017, zur Verfügung – aber nur für dienstliche Fahrten. In Zukunft sei auch ein E-Auto eine Alternative.

„Kriterien bei der aktuellen Auswahl waren einzig und allein die unmittelbaren monatlichen Kosten – also Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit. Grundsätzlich sollte ein Kleinwagen beschafft werden, der mehrere Personen befördern kann. Der Astra entsprach seinerzeit und auch heute diesen Vorgaben“, begründet Isabel Jaekel. Bei einer Laufzeit von 36 Monaten zahlt die Stadt 168,38 Euro monatlich.

Bördeland: In der Gemeinde stehen Bürgermeister Bernd Nimmich (SPD) zwei Wagen für dienstliche Fahrten zur Verfügung. Und auch die anderen Mitarbeiter der Verwaltung können sie nutzen. Konkret handelt es sich um einen VW T-Roc (Benziner) und einen Golf. Letzterer wird aber in den nächsten Tagen durch einen E-Golf ersetzt.

„Die Haltung dieses Fahrzeugs wird zusätzlich von einem Energieversorger unterstützt“, informiert Nimmich. Und die Vorbereitungen, vor allem die Installation einer Ladestation, seien bereits erfüllt. „Wir wollen das mit der E-Mobilität einfach mal testen. Wir fahren hier in der Gegend überwiegend Kurzstrecken und haben keine Tankstelle in der unmittelbaren Umgebung, daher könnte ein E-Auto genau das Richtige sein“, erklärt Bauamtsleiter Ronald Funke, in dessen Zuständigkeit die Dienstwagen fallen.

Barby: Bürgermeister Torsten Reinharz (parteilos) darf einen geleasten Seat Ateca privat und dienstlich nutzen. Den Mitarbeitern der Verwaltung steht der SUV nicht zur Verfügung, teilt Sebastian Plaschnick, Sachgebietsleiter Gebäudemanagement, mit. Details zu den Leasingkonditionen nennt er nicht.

Egelner Mulde: Keinen eigenen Dienstwagen hat Michael Stöhr (UWGE). Der Verbandsgemeindebürgermeister kann bei Bedarf die Wagen der Verwaltung nutzen: zwei VW Polo und ein VW Golf Variant. „Im nächsten Jahr wird einer der beiden Polos durch ein reines E-Auto, einen VW e-up!, ersetzt“, so Stöhr.

Hecklingen: Bürgermeister Uwe Epperlein (WGH) und die Verwaltungsmitarbeiter sind mit einem Skoda Yeti oder Ford Kuga unterwegs. „Nach Ablauf der Leasingverträge wäre auch ein E-Auto denkbar, aber das muss überdacht werden, wenn es soweit ist“, sagt Uwe Epperlein.

Die Städte Schönebeck und Nienburg sowie die Verbandsgemeinde Saale-Wipper schafften es nicht, innerhalb einer Woche auf die Anfrage zu antworten. (mz)