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Chronologie Chronologie: Der verheerende Erdrutsch von Nachterstedt

29.06.2016, 10:42

Nachterstedt - 18. Juli 2009: In den frühen Morgenstunden rutschen am teilgefluteten Tagebaurestloch Concordia-See etwa 4,5 Millionen Kubikmeter Erdreich ab. Zwei Häuser der Wohnsiedlung „Am Ring“ werden 100 Meter in die Tiefe gerissen.

19. Juli 2009: Die Einwohner dürfen wichtige Gegenstände aus ihren Häusern holen, ehe sie wieder in Ferienwohnungen oder bei Bekannten unterkommen.
20. Juli 2009: Die Suche nach den drei Verschütten im Alter von 48, 50 und 51 Jahren wird eingestellt.
21. Juli 2009: Die Bergbaubehörde Sachsen-Anhalts gibt bekannt, dass das Unglücksgebiet vermutlich nie wieder bewohnt werden kann.

22. Juli 2009: Die Sicherheitsvorkehrungen um den See werden verstärkt, weil neue Abbrüche drohen. Zufahrtsstraßen zu dem 350 Hektar großen Gewässer werden gesperrt.
17. Oktober 2009: Spezialisten der Harzer Bergwacht holen Erinnerungsstücke aus den verlassenen Häusern. Die früheren Bewohner hatten zuvor Listen mit Dingen angefertigt, die ihnen besonders am Herzen liegen.
31. März 2013: Der Abriss beginnt. Zwölf Doppelhaushälften, ein Einfamilienhaus und 48 Nebengebäude müssen weichen. Das Gelände ist bis heute gesperrt.
9. Juli 2013: Zwei Gutachten zu den Ursachen des Erdrutsches werden vorgestellt. Beide besagen, dass hoher Druck in Grundwasserschichten unterhalb des Kohleflözes Hauptauslöser des Unglücks war. Der Concordia-See bleibt gesperrt.
23. Februar 2016: Die Staatsanwaltschaft stellt ihre Ermittlungen zu dem Erdrutsch ein. Der Verdacht einer fahrlässigen Tötung habe sich nicht erhärtet. Es gebe keine Anhaltspunkte für eine Verletzung der Sorgfaltspflicht bei der Errichtung oder Pflege der abgerutschten Böschung.
28. Juni 2016: Das Erdreich gerät an einem noch nicht sanierten Teil der Böschung wieder in Bewegung. Zwei schwere Baugeräte rutschen ab, ein Arbeiter kann sich mit leichten Verletzungen retten. (dpa)