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Boxen Boxen: Der Weihnachtspokal ist die beste Werbung für den Boxsport

Von CARSTEN ROLOFF 30.11.2010, 20:31

KÖNNERN/MZ. - Dieter Mika war bereits unzählige Male als Ringrichter bei internationalen Großereignissen im Boxring. Doch nach Könnern kommt er immer wieder gern. "Es war eine der besten Veranstaltungen des Jahres 2010 in Sachsen-Anhalt, bei denen ich dabei war. Es gab sehr viele spannende Kämpfe auf hohem Niveau", lautete das Urteil des AIBA-Kampfrichters aus Halle über die 21. Auflage des Weihnachtspokals in der "Alten Turnhalle" in Könnern.

Damit befand sich Mika auf einer Wellenlänge mit Peter Börner. "Der Ausrichter hat mit diesem Turnier Werbung für den Boxsport gemacht. Dazu haben natürlich auch die Talente mit ihren Leistungen im Ring maßgeblich beigetragen. Vielleicht schafft einer der Jungen, die hier kämpften, einmal den Sprung nach ganz oben", meinte der Präsident des Landesamateurboxverbandes.

Die zirka 150 Zuschauer, unter ihnen auch der hallesche Nachwuchstrainer Siegfried Vogelreuter und der immer noch ungeschlagene Profiboxer Robert Woge, kamen in den 19 Kämpfen voll auf ihre Kosten. Das Könneraner Trainergespann Ulf Gonschorek und Gerald Gottwald konnte dabei elf Schützlinge in den Ring schicken. Die Bilanz von vier Siegen, vier Unentschieden und drei Niederlagen scheint auf dem ersten Blick sehr durchwachsen zu sein. "Die Mädels und Jungs haben mit sehr viel Herzblut gekämpft und sich hervorragend aus der Affäre gezogen. Es ist schon ein Erfolg, im Ring zu stehen. Bis die Schüler dorthin kommen, müssen sie sehr viel Zeit und Fleiß investieren", erklärte Trainer Gottwald.

Das beste Beispiel lieferte Tina Kloß, die fast zwei Köpfe kleiner als ihre Rivalin Luisa Molt aus Halberstadt war, aber immer den Vorwärtsgang suchte, obwohl in der Rundenpause schon einmal paar Tränchen flossen. Auch Nic Meyer und Oskar Wolher gaben alles, mussten sich aber den an diesem Tage besseren Brandy Zieting (Hettstedt) beziehungsweise Sascha Kerimov (Weißenfels) beugen. Marvin Bayer gegen Dennis Klostermann (Hettstedt), Lucas Henze gegen Roberto Lakatosz (Offenbach), Calvin Klein gegen Hariz Suljic (Hettstedt) und Christoph Wolf gegen Philipp Lugert (Oelsnitz) wurden für ihre couragierten Auftritte gegen starke Gegner mit Unentschieden belohnt. Die Deutsche Meisterin Lisa Kloß ließ gegen die Bitterfelderin Carolin Heimann nichts anbrennen und gewann souverän nach Punkten.

Mit Wut im Bauch nach ihren unglücklichen Niederlagen bei der Internationalen Deutschen Jugendmeisterschaft in Plön betraten Tobias Funke und Marcus Kloß das Seilgeviert. Funke bezwang den Oelsnitzer Oleg Semenets nach einer knappen Minute durch RSC. "Schon der erste Schlag war voll im Ziel und hat Wirkung hinterlassen", kommentierte Funke seinen Kurzauftritt. Gegen den fünf Kilogramm schwereren Jan Ualikhanov (Oelsnitz) bot Kloß einen begeisternden Kampf, den er einstimmig gewann. In der dritten Runde musste der Sachse von Ringrichter Dirk Volkmann sogar angezählt werden. "Ich hatte im Vorfeld ein viel engeres Duell erwartet, aber Marcus hat grandios geboxt", erklärte Gonschorek, der auch voll des Lobes über Nils Schule war. "Nils hat sein Potential gegen einen sehr starken Gegner abgerufen." Der Könneraner schlug den Oelsnitzer Philipp Lugert nach Punkten und nahm damit Revanche für die in Oelsnitz erlittene klare Niederlage. Dafür bekam Schule den Pokal für den besten Boxer des Turniers.