Europameister mit 11 Jahren Bogenschießen: Elfjähriger Felix Hammer aus Hoym ist Europameister und erkämpfte deutsche und Landesmeistertitel

Hoym - „Nein“, sagt Felix Hammer, „die meisten glauben mir das gar nicht“. Der aufgeweckte Junge mit dem rötlichen Haar und den frechen Sommersprossen zieht entschuldigend die Schultern nach oben.
Dass er Europameister ist, mehrere deutsche und Landesmeistertitel mit nach Hause gebracht und sogar Weltrekorde geschossen hat - das sieht man ihm nicht an. Und doch ist der Elfjährige einer der besten Bogenschützen.
„Er hat die höchste Punktzahl geschossen”
Für seinen Europameistertitel, den er sich erst im vergangenen Jahr holte, hatte der Junge einen Jagdbogen. Ohne Visier. „Er hat die höchste Punktzahl geschossen, die jemals im internationalen Vergleich registriert wurde“, sagt sein Vater Uwe nicht ohne Stolz.
Auch er gehört zu den Hoymer Bogenschützen, ist quasi auch der Grund dafür, warum sein Junge zu diesem Sport kam. „Wir haben das mal im Urlaub ausprobiert und dann einen Verein gesucht“, erzählt der Wienröder, der von Beruf Bauingenieur ist und am Feierabend einfach mal abschalten wollte. Seinen Sohn holte er ein halbes Jahr später nach. Da war Felix sieben.
Vater und Sohn sind viel in der Natur unterwegs
Denn das Bogenschießen sei ein schöner Sport. „Das kann man mit der ganzen Familie machen.“ Auch zu Hause, wo es hinter dem Haus eine große Plantage gibt. Zudem sei man viel in der Natur unterwegs.
Denn die Hoymer Sportler schießen auch auf 3D-Tiere - vom Maulwurf bis zum Riesenstrauß. „Man kann nur vernünftig treffen, wenn man innere Ruhe, sein inneres Gleichgewicht hat“, fügt der 51-Jährige an.
„Und ich kann meine Grenzen austesten“, sagt Felix, der inzwischen auf einen Blankbogen umgestiegen ist. Damit will er sich im nächsten Jahr ausprobieren, wenn in den Niederlanden die nächste Europameisterschaft startet.
Felix hat Medaillen in seinem Kinderzimmer hängen
„Wir wollen versuchen, was geht“, sagt der Vater, wobei er sich selbst keine großen Chancen ausmalt. „Ich bin nicht so gut“, sagt er mit Blick auf seinen Sohn, auf den er sehr stolz ist. „Nein“, fährt er fort und lacht, „Europameister bin ich nicht. Ich bin froh, wenn ich nicht Letzter werde.“
Doch Felix hat die Medaillen in seinem Kinderzimmer hängen. Und das Bogenschießen ist nicht seine einzige Leidenschaft. Auch in der Leichtathletik hat er schon einige Medaillen gewonnen. „Ich mag Weitsprung und 50-Meter-Lauf.“ Dafür trainiert er in der Woche, im Verein.
Sechstklässler ist mit Training und Turnieren ausgebucht
„Ich schwimme auch gerne“, überlegt Felix weiter. „Und freitags ist er in der Jugendfeuerwehr“, ergänzt Vater Uwe. Mit dem Bogentraining am Sonntag und den Turnieren ist der Sechstklässler ausgebucht. Ob er später auch mal beruflich in die sportliche Richtung gehen will?
Der Elfjährige schüttelt den Kopf: „Nein“, sagt er, „ich will mal was mit Biologie machen oder Ingenieur werden.“ Aber seine Weltrekorde in der Feld-, der Jagd- und der Tierbildrunde, die wird der Hoymer Bogenschütze auch dann nicht vergessen. (mz)