Basketball-1. Regionalliga Basketball-1. Regionalliga : Aschersleben Tigers treffen auf Rot-Weiß Cuxhaven

Aschersleben - Wie die Stimmungslage sein könnte bei einer Mannschaft, die vor wenigen Tagen das entscheidende Spiel um die Meisterschaft und den damit verbundenen Aufstieg in die 2. Bundesliga verloren hat und deren Vorstand danach bekannt gab, den Sprung eine Liga höher sowieso nicht geplant zu haben? Christian Schäfer besitzt eine Vorahnung. „Wir werden“, sagt Schäfer, „auf ein Team mit jeder Menge Wut im Bauch treffen. Und die wird sich gegen uns richten.“
Bernau steigt in 2. Bundesliga auf
Zwei Wochen mussten der Trainer der Aschersleben Tigers und seine Mannschaft dem Geschehen in der 1. Regionalliga Nord tatenlos zusehen. Dazu gehörte auch das Topspiel des nun endgültig als Meister feststehenden Lok Bernau gegen Rot-Weiß Cuxhaven am Ostersamstag. Jenes Cuxhaven, das am Samstagabend (18 Uhr, Rundturnhalle) Gastgeber für die Aschersleben Tigers sein wird.
„Wir müssen uns auf einiges gefasst machen“, sagt Christian Schäfer voraus. Und das liegt beileibe nicht nur am Gegner, der vor einer Woche um ein Haar (64:67) den Bernauern die erste Niederlage seit eineinhalb Jahren beigebracht hätte. „Ich mache mir auch Sorgen um unseren Rhythmus“, gibt der Trainer zu. Die Spielpause und das lange Osterwochenende haben die Routinen bei den Tigers verändert.
„Für die Entlastung der Spieler war die Pause gut“, meint Schäfer, „die Frage lautet nun aber, ob wir den Schalter einfach wieder so umlegen können.“ In dieser Woche, die am Dienstag wieder mit dem Training begann, stand zudem die Trauerfeier für den kürzlich mitten und plötzlich während eines Spiels verstorbenen Trainers der zweiten Mannschaft der Tigers Florian Zillibiller an.
Die BSW Sixers müssen beim Auswärtsspiel bei Tabellenführer Lok Bernau ohne Robert Zinn und Jonas Niedermanner antreten.
Während Aufbauspieler Zinn bereits vor Ostern mit Problemen am Sprunggelenk geschont wurde, stand zumindest Flügelspieler Niedermanner gegen Stade auf dem Feld. Der 17-Jährige hat sich aber am Mittwochabend beim Training das rechte Knie verdreht. Die erste Diagnose nach einem Arztbesuch am Donnerstag: Meniskusriss. „Nur der Zeitpunkt, kurz vor dem Ende der Saison, ist daran positiv“, sagt Sixers-Trainer Tino Stumpf.
Für Jonas Niedermanner ist die Spielzeit damit bereits vorbei, auch Robert Zinn soll nicht übermäßig belastet werden. „Das Risiko bei einem längeren Einsatz in Bernau ist zu groß“, so der Sixers-Trainer. Stattdessen wird der Aufbauspieler mit dem Kooperationspartner Mitteldeutscher BC nach Tübingen fahren und dort im Notfall aushelfen.
Der als Absteiger feststehende BBC Magdeburg hat an diesem Wochenende spielfrei.
Sowohl Schäfer als auch die meisten Spieler erwiesen Zillibiller die letzte Ehre. „Es tut weh, aber es war auch gut zu sehen, dass die Tigers ein große Familie sind, die zusammenstehen.“
Sportlich wird mit dem Auftritt in Cuxhaven die letzte Saisonphase eingeleitet, drei Partien müssen die Tigers noch absolvieren. Jede davon birgt noch ihre ganz eigene Brisanz. „Die Niederlage gegen Cuxhaven im Hinspiel hat keiner vergessen“, sagt Schäfer und erinnert an das 70:77 im Ballhaus.
Die Gäste aus dem hohen Norden traten mit einer aggressiven und giftigen Verteidigung auf. Aschersleben konnte damit nur schwer umgehen, wurde zu insgesamt 24 Ballverlusten gezwungen. „Und trotzdem“, sagt Christian Schäfer, „waren wir absolut in Schlagdistanz, das Spiel zu gewinnen.“
Der Coach wählte im Training in dieser Woche daher auch eine besondere Vorbereitung für das neuerliche Aufeinandertreffen. „Wir haben versucht, Cuxhaven mit seiner Art zu verteidigen zu imitieren, um uns darauf gut einzustellen.“ Was dabei herauskam? Schäfer grinst. „Es gab jede Menge Feuer.“
Bleiben Spieler und Trainer?
In das drittvorletzte Spiel der Saison kann der Trainer zudem mit einem komplett einsatzfähigen Kader gehen. Wie immer - am Ende einer Saison - bleibt dabei die Frage, für welchen der Akteure es vielleicht der letzte Auftritt im Tigers-Trikot sein könnte. „Es gibt viele Gespräche“, bestätigte Schäfer.
Auch der Vertrag des Trainers selbst läuft aus, öffentliche Anzeichen, ob der Verein ihn verlängern will, gab es in den vergangenen Wochen noch nicht. Immerhin: Mit einem Sieg in Cuxhaven dürfte den Tigers Rang vier in der Abschlusstabelle nicht mehr zu nehmen sein, bei einer Niederlage bestehen trotzdem noch große Chancen darauf. Keine schlechte Saisonbilanz für Team und Trainer. (mz)