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Anglerverein Nienburg Anglerverein Nienburg: Neptun kommt zum 90. Geburtstag

Von Conny Schreiber 01.08.2016, 14:12
Neptun ist mit seinem Gefolge aus der Saale in Nienburg gestiegen.
Neptun ist mit seinem Gefolge aus der Saale in Nienburg gestiegen. Conny Schreiber

Nienburg - Die Hobbyangler Ulrich Schiller und Karl Kindermann setzen alles daran, um das Gewicht der Kunstfische an einer Brandungsrute und einer Hochsee-Angel richtig zu schätzen. Das war nur ein Programmpunkt des Festes zum 90-jährigen Jubiläum der 450 organisierten Angler am Samstag.

Dabei lag eines der ältesten Mitglieder des Vereins, Siegfried Falke, am nähesten mit seiner Schätzung. „Das genaue Gewicht dürfen wir natürlich nicht preisgeben“, erklärt der Vereinsvorsitzende Frank Nowotnig. Denn auch im nächsten Jahr darf wieder aufs Neue geschätzt werden.

Zum Familienfest am Nachmittag war auf dem Vereinsgelände eine große Party angesagt. Die Grimschlebener Schalmeienkapelle unterhielt die Besucher mit zünftiger Musik. Für Jung und Alt organisierte die Feuerwehr Schlauchbootfahrten.

Wie in jedem Jahr stieg Neptun mit seinem Gefolge aus dem Saalewasser, um sich von den „Erdlingen“ ein Opfer für seine Taufe zu suchen. Heiko Busch verkörpert den Wassergott mittlerweile nun schon seit drei Jahren. Und der Pressewart des Vereins aus Nienburg/Weser, Jürgen Sterzenbach, musste in diesem Jahr dann als „Taufopfer“ herhalten.

Der Duft aus dem Räucherofen machte Appetit auf frisch geräucherte Forelle. „Zwei Stunden verbleiben die Forellen in dem Ofen, wir bieten aber auch Bücklinge an“, erzählt der Gewässerwart Hans-Joachim Regener, der seit 1973 Mitglied des Vereins ist. Die Fische finden bei den Festbesuchern reißenden Absatz.

Ausstellung zeigt präparierte Großfische

Regener ist nach so vielen Jahren immer noch gerne dabei, wünscht sich aber manchmal noch einen größeren Teamgeist. Christian Goebel und Thomas Barnebeck schauen sich derweil die Ausstellung im Vereinshaus an. Die präparierten Großfische haben es ihnen besonders angetan. Sie selbst fahren auch nach Norwegen, um dort zu angeln.

Barnebeck hat dort schon einen 1,30 Meter großen Heilbutt gefangen. Im Jahre 2000 hat er den Fischereischein erworben und ist seitdem passionierter Angler. Goebel hingegen betreibt sein Hobby schon seit der Wende. Die stolze Länge von 1,13 Meter besaß der Köhler (Seelachs), der ihn an die Angel ging. Beide Hobbyfreunde sind sich aber einig: „Fische, Natur und Freiheit“, das ist das, was der Anglersport für sie bedeutet. Und die nötige Ruhe, die sie suchen, finden sie dabei auch.

Das Königsangeln, woran 56 Mitglieder beteiligt waren, stellte neben dem Angelwettbewerb der Partnerstädte den Höhepunkt des Tages dar. Zum dritten Mal erkämpfte sich der Vorsitzende des Vereins, Frank Nowotnig, die Königskette. Er angelte in vier Stunden 97 Fische mit einem Gesamtgewicht von 3.360 Gramm.

Seine Frau Liane fragte lächelnd: „Musste das sein?“ Denn mit dem Sieg ist auch immer ein Fass Freibier für alle verbunden. Den zweiten Platz belegte Hans-Joachim Ziska von der Ortsgruppe Neugattersleben. Dritter wurde Thomas Juska vom selben Verein. Die Saalestädter gewannen auch beim Partnerschaftsstädte-Angeln. Die Jungs von Nienburg/Weser hatten ein Gesamtgewicht von 3.300 Gramm, die Saaleangler setzten sich mit beachtlichen 12.700 Gramm durch.

Am Abend sorgten dann „Melissa und Karl“ mit ihrer Musik für gute Stimmung.  (mz)

Christian Goebel (rechts) und Thomas Barnebeck sehen sich die Ausstellung mit den präparierten Fischen an.
Christian Goebel (rechts) und Thomas Barnebeck sehen sich die Ausstellung mit den präparierten Fischen an.
Conny Schreiber