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Überweisung nach Rumänien Angebliche Pfändung bei Seniorin in Schönebeck: Angestellte der Salzlandsparkasse verhindern Betrug

Von Wolfram Schlaikier 15.11.2018, 07:57
Formulare für Sepa-Überweisungen einer Sparkasse
Formulare für Sepa-Überweisungen einer Sparkasse dpa

Schönebeck/Bernburg - Aufmerksame Angestellte der Salzlandsparkasse haben verhindert, dass eine 80-Jährige aus Schönebeck von Kriminellen um 2.000 Euro betrogen wird. Statt dem Wunsch der Seniorin nachzukommen und das Geld auf ein Girokonto in Rumänien zu transferieren, stoppten die Mitarbeiter der Filiale in der Geschwister-Scholl-Straße die Überweisung und informierten die Polizei.

Die Betrüger hatten nach Angaben von Polizeisprecher Marco Kopitz am Montag und Dienstag zahlreiche Telefonate mit der Seniorin geführt, um sie unter Druck zu setzen und schließlich zur Überweisung zu nötigen. Eine Frau und ein Mann riefen die Seniorin abwechselnd an.

Eine Frau und ein Mann riefen abwechselnd an

Die Anruferin stellte sich als „Frau Ebel von der Vollzugsbehörde in Stuttgart“ vor und informierte über einen angeblichen Pfändungsbeschluss über 9.000 Euro, die Seniorin möge dazu einen „Dr. Clausen in Hamburg“ anrufen.

Nachdem die 80-Jährige „Dr. Clausen“ am Montag nicht erreichte, habe sie bei einem Anruf am Dienstag von dem Mann erfahren, dass „die Unterlagen bereits an das zuständige Amtsgericht“ abgegeben worden seien. Wenn die Rentnerin jedoch 4.500 Euro zahle, werde das Verfahren beschleunigt.

Betrüger verhandeln: von 9.000 über 4.500 zu 2.000 Euro

Nachdem die Seniorin das abgelehnt und den Hörer aufgelegt hatte, rief „Frau Ebel“ erneut bei der Seniorin an und erklärte ihr, wenn sie 2.000 Euro zahle, könne sie „aus der Sache herauskommen“. Diese Zahlung wurde schließlich in der Sparkassen-Filiale verhindert.

Polizeisprecher Kopitz dankte den Sparkassen-Angestellten für ihr professionelles Handeln. Er rief Senioren und deren Angehörige auf, in ähnlichen Fällen misstrauisch zu sein und die Polizei zu informieren.

Ein 83-Jähriger Bernburger hatte Mitte Juli durch den so genannten Enkeltrick eine fünfstellige Summe verloren, im Oktober 2017 hob eine 90-Jährige insgesamt 22.000 Euro ab von ihrem Konto in der Filiale Friedensallee der Sparkasse ab und übergab das Geld einer ihr unbekannten Frau im Glauben, dass es ihre Enkeltochter erreicht. (mz)