60 Jahre Schwimmbad 60 Jahre Schwimmbad: Blick zu den Anfängen in Nienburg

Nienburg - Gisela Steinhausen und Susann Gerstner, Vorsitzende des Fördervereins Schwimmbad Nienburg, sitzen gemütlich beim Plausch auf der Bank in der Sparkasse in Nienburg. Die 86-jährige Gisela Steinhausen hat viel zu erzählen. Sie ist Nienburgerin. Durch und durch - schon immer, sagt sie.
Dass die Frau einmal Ehrengast sein wird, hatte sie sich aber nicht erträumt. Nun war sie es: bei der Eröffnung der Ausstellung zum Jahrestag des Ausstellung „60. Jahre Schwimmbad Nienburg“. Die Ausstellung mit Dokumenten und Fotos sowie Zeitungsausschnitten wird bis zum 27. Juni in der Filiale der Sparkasse Nienburg zu sehen zu sein.
Gisela Steinhausen hat im Schwimmbad gearbeitet. Von 1964 bis 1972 war sie jede Saison im Freibad. Im Winter arbeitete sie vier Stunden täglich beim Rat der Stadt Nienburg. Auch den Bau des Bades, der mit der Eröffnung 1956 abgeschlossen war, erlebt sie mit. Zu den Fotos kann sie viel erzählen. Es war eine schwere Arbeit, sagt sie.
Mit Muskelkraft wurde auf dem Areal die Erde ausgehoben. Schienen wurden verlegt und in Loren die Erde weggebracht. Heute gar nicht mehr auszudenken, sagt die Nienburgerin, die sich auch daran erinnert, dass eine ganze Seite der ausgeschachteten Grube zusammenrutschte und einen großen Teil der Arbeit zunichte machte.
Dass war auch der Grund, dass es quasi zwei 1. Spatenstiche gab, sagte Susann Gerstner, als sie die Ausstellung eröffnete. Denn der Erdrutsch warf die Arbeiten um viele Monate zurück.
Ex-Schwimmmeister ermöglichte Ausstellung
Doch stoppen konnte nichts den Bau. Und so ist es nun 60 Jahre alt, das Schwimmbad. An Charme hat es nichts verloren, auch wenn freilich die alten Holzbaracken, die per Traktor von der alten Flussbadeanstalt an der Saale zum Blauen Berg gebracht wurden, nicht mehr stehen. Die derzeitigen Betonhallen entsprechen ebenso nicht mehr den aktuellen Standards. Doch an einer Lösung wird gearbeitet. Dass das Schwimmbad aber durch viel Grün und gute Pflege ansonsten in Schuss ist, daran gibt es keinen Zweifel.
Dass es die kleine Ausstellung gibt, ist einem zu verdanken, der von 1971 an Schwimmtrainer beim FSV Nienburg war und 33 Jahre lang als Schwimmmeister im Schwimmbad tätig war: Lothar Galonska. Und auch der Heimatverein steuerte einige historische Dokumente bei. „Wir möchten uns dafür nochmals bedanken. Es sind sehr schöne Zeitdokumente“, sagt Uwe Gerstner, der im Schwimmbadverein mitwirkt. (mz)