Sachsen Sachsen: Neuer Mieter im früheren Quelle-Zentrum

Leipzig/dpa. - Der pleitegegangene Versandhändler Quelle verschwindet endgültig aus Leipzig. Am Donnerstag, mehr als zwei Jahre nach dem Aus, begann am ehemaligen Logistikzentrum im Norden der Stadt der Abbau des weithin sichtbaren Firmenlogos. Neues Leben ist nun eingezogen: Der Internethändler momox hat sich eingemietet. „Wir haben 10 800 Quadratmeter angemietet“, sagte eine Sprecherin.
Leipzig sei nach Berlin der zweite Logistikstandort. „Berlin platzt aus allen Nähten, in Leipzig haben wir alles vorgefunden, was wir brauchen“, sagte sie. Von Leipzig aus solle vor allem der Versand ins Ausland, nach Großbritannien, Frankreich und Österreich, organisiert werden.
momox ist nach eigenen Angaben ein Online-Gebrauchtwarenhändler für Bücher, CDs, DVDs, Computerspiele und Elektronik. Gehandelt wird nach Festpreisen. Das 2006 gegründete Unternehmen hat in Berlin, Brandenburg und nun in Leipzig insgesamt 600 Mitarbeiter. Seit 2006 wurden den Angaben zufolge 24 Millionen gebrauchte Artikel angekauft. Der Verkauf läuft über ein Partnerunternehmen. Zur Enthüllung des neuen Firmenlogos am Logistikzentrum hat sich in der kommenden Woche Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) angesagt.
Das frühere Quelle-Versandzentrum in Leipzig war im Strudel der Arcandor-Insolvenz Anfang 2010 dichtgemacht worden. Von der Schließung waren damals rund 800 Mitarbeiter betroffen. Das im Mai 1995 eröffnete Logistikzentrum galt als das größte und modernste Paketzentrum der Welt. Die Investition in Höhe von einer Milliarde D-Mark (rund 500 Millionen Euro) war die größte in der Geschichte des Quelle-Versands. Vor einem Jahr hatte die Logistikpark Leipzig GmbH das Areal mit 200 000 Quadratmetern Nutzfläche von einem institutionellen Anleger übernommen und sich um die Vermarktung gekümmert.