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Sachsen Sachsen: Leipziger Vierlinge sind gesund und fit

Von Gitta Keil 01.03.2012, 07:18
Vier kleine Babyfläschen mit Spendermilch vor vier kleinen Kuscheltieren. (FOTO: DPA/ARCHIV)
Vier kleine Babyfläschen mit Spendermilch vor vier kleinen Kuscheltieren. (FOTO: DPA/ARCHIV) dpa-Zentralbild

Leipzig/dpa. - Mollig eingekuschelt liegen die berühmtenPatientinnen in ihren Wärmebettchen auf der Frühchenstation imLeipziger Uni-Klinikum. Die eineiigen Vierlinge werden an diesemFreitag acht Wochen alt - und es geht ihnen richtig gut, wie derFrühgeburtenmediziner Ulrich Thome sagt. Den Brutkasten undÜberwachungsgeräte brauchen Kim, Jasmin, Sophie und Laura nicht mehr.Nur die Magensonden durch die Nasen sind noch da. Die kleinen Mädchenlernen gerade, selbst zu trinken.

Sie bekommen aus kleinen, nur zehn Zentimeter hohenBaby-Fläschchen Spendermilch. Über die Magensonde wird nur nochzugefüttert. «Das ist ein allmählicher Prozess. Magensonde raus unddann sollen sie alles trinken - das funktioniert nicht», erklärt derLeiter der Neonatologie-Abteilung am Uniklinikum. Inzwischen bringendie Vierlinge etwas mehr als zwei Kilogramm auf die Waage: Kim wiegt2,28, Sophie 2,08 Kilo. Die beiden anderen liegen dazwischen. «Wennweiter alles so gut läuft und sie alles können, was sie brauchen,dürfen sie etwa Mitte März nach Hause», sagt Thome.

Bis dahin steht den Winzlingen allerdings noch ein Eingriff bevor.«Sie haben alle vier einen Leistenbruch. Zwei von ihnen rechts undzwei links», schmunzelt der Arzt. «Das ist aber gar nichts seltenesbei Frühchen und nur ein kleiner Eingriff.» Den Anfang machte amMontag Sophie.

Auf der Frühchenstation kümmern sich insgesamt 60Krankenschwestern rund um die Uhr um vorzeitig geborene Babys. «SeitJahresanfang hatten wir 113 Kinder auf der Station, 18 mehr als imVorjahr», sagt Thome. Aktuell sind drei Zwillingspärchen dabei. DieChance auf eineiige Vierlinge liegt bei 1:13 Millionen. Das ist etwasganz besonderes, auch für das medizinische Personal. Eigensabgestellte Schwestern für die vier Mädchen gibt es aber nicht. Diejeweils diensthabende Schwester kümmert sich. «Da machen wir keineUnterschiede», sagt Schwester Christine.

Kim, Jasmin, Sophie und Laura waren in der 28.Schwangerschaftswoche auf die Welt geholt worden. Die Eltern kommenjeden Tag in die Klinik. Die Mama kuschelt abwechselnd mit denKleinen. Ganz oft dabei ist auch die Oma des Quartetts. Die54-Jährige geht nach der Arbeit mit ins Krankenhaus, windelt undfüttert die Babys. Auch wenn die Vier nach Hause kommen, will sie fürdie Mädchen und für ihre Tochter da sein. Auch in den Urlaub geht eszusammen: Für den Sommer sei schon eine Ferienwohnung auf einemBauernhof gebucht. Denn der große Bruder der berühmten Vierlingesolle auch seinen Spaß haben, meint Oma Petra.