Sachsen Sachsen: Ingolf Roßberg kämpft gegen Urteil und Rücktritt

Dresden/dpa. - «Ich strebe in zweiterInstanz einen Freispruch an. Wenn das so kommt, will und muss ichsogar wieder zurück ins Amt», sagte er in einem Interview der«Dresdner Morgenpost» (Montag). «Ich nehme die Rücktrittsaufforderungzur Kenntnis. Aber ich werde definitiv nicht zurücktreten.» DieStadtratsfraktionen von CDU und Grünen hatten einen Rücktrittgefordert. Der seit Mai suspendierte Politiker beteuerte erneut seineUnschuld. Er bereite derzeit mit seinem Anwalt die Revision vor.
Roßberg stand im Zusammenhang mit der Privatinsolvenz seines Ex-Beraters und Fluthilfekoordinators Rainer Sehm vor Gericht. DieRichter verurteilten ihn im September zu einer Strafe von einem Jahrund zwei Monaten auf Bewährung. Sehm bekam zwei Jahre auf Bewährung.Für den Fall einer Bestätigung des Urteils gegen ihn hat Roßberg nochkeine Pläne. «Oberbürgermeister zu sein ist immer ein Amt auf Zeitund es kann immer schnell vorbei sein. Die Frage "Wie weiter?" stelltsich für jeden völlig unabhängig von Urteil und Revision», sagte erder «Dresdner Morgenpost».
Roßberg kritisierte fehlende Entscheidungskraft der politischenFührung Dresdens. Er forderte für den Streit um den Bau derWaldschlösschenbrücke angesichts der drohenden Streichung Dresdensvon der UNESCO-Weltkulturerbe-Liste eine zweite Befragung der Bürger.«Das wäre eine saubere Lösung», sagte er der Zeitung.