Zwei Szenarien denkbar Zwei Szenarien denkbar: Kommt jetzt der harte Sachsen-Anhalt-Lockdown?

Halle (Saale) - Sachsen-Anhalts Landesregierung bereitet sich auf einen möglichen Lockdown vor, um die rasant steigenden Corona-Infektionsraten zu stoppen. Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) schloss am Freitag auf MZ-Anfrage ein weiteres Herunterfahren des öffentlichen Lebens - ähnlich wie in Sachsen - nicht aus:
„Die Landesregierung hat im Bereich der Pflege- und Altenheime schon jetzt gehandelt“, sagte der Regierungschef. „Auch am Wochenende werden in Abstimmung mit dem Bund und den anderen Bundesländern weitere Entscheidungen zur Bekämpfung der Pandemie getroffen.“ Geplant ist ein Krisengipfel mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).
Landesregierung: Mindestens zwei Szenarien denkbar
Sachsen-Anhalts Grüne forderten bereits am Freitag, ab Montag die Kontakte im Bundesland radikal herunterzufahren. Haseloffs Regierungspartner will die Präsenzpflicht in den Grundschulen aufheben. Zudem sollten ab nächste Woche alle Geschäfte schließen, die nicht der Lebensmittel- oder Arzneimittelversorgung dienen. „Wenn wir jetzt nichts tun, haben wir noch vor Weihnachten sächsische Verhältnisse“, warnte Grünen-Chefin Susan Sziborra-Seidlitz. Schon jetzt seien einige Krankenhäuser und Pflegeheime an der Belastungsgrenze.
Erfüllt wird diese Forderung nicht, stattdessen gelten in der schwarz-rot-grünen Landesregierung nun mindestens zwei Szenarien als denkbar: Entweder könnte es nach Weihnachten zu einem harten Lockdown kommen, oder bereits ab übernächste Woche. Ähnlich wie in Sachsen könnten dann zahlreiche Geschäfte und Kitas schließen. Wegweisend dafür wird der Corona-Gipfel der Ministerpräsidenten und Merkel am Wochenende. Montag will sich Haseloff konkret zum weiteren Vorgehen äußern. (mz)