Zwangs-Sterilisation Zwangs-Sterilisation: Sachsen-Anhalt will Zahl streunender Katzen reduzieren
Magdeburg - Um die Ausbreitung von streunenden Katzen in Sachsen-Anhalt zu reduzieren, arbeitet das Umweltministerium von Claudia Dalbert (Grüne) an einem neuen Gesetz.
In Extremfällen sollen Kommunen künftig über eine Kastrationspflicht entscheiden dürfen, die sowohl für Streuner als auch für freilaufende Haustiere gelten kann.
„Das ist aber nur die letzte Option“, sagte Ministeriumssprecherin Jenny Schwarz. Auch weniger strenge Maßnahmen - etwa Auslaufverbote für Haustiere und eine Registrierung schon kastrierter Katzen - sollen die Kommunen beschließen dürfen. Im Herbst soll das Kabinett erstmals über das Gesetz beraten, so das Ministerium.
10.000 Euro für wissenschaftliche Untersuchung zu Katzen-Kastration
Anders als Hunde werden Katzen nicht registriert, daher ist die Zahl möglicherweise betroffener Streuner und Haustiere unklar. Mit Blick auf die herrenlosen Tiere spricht der Deutsche Tierschutzbund aber seit Jahren von einer regelrechten „Schwemme“.
Zur Vorbereitung des Gesetzes läuft ein Praxis-Testlauf im Großraum Magdeburg. Der Tierschutzverein Wolmirstedt (Börde) untersucht bis Jahresende, wie sich zielgerichtete Kastrationen von Streunern auf die lokale Katzenpopulation auswirkt: Der Test wird von wissenschaftlichen Untersuchungen des Ministeriums flankiert. Im Jahr fließen dafür 10.000 Euro Landesgeld.
Zum laufenden Test sagte Wolmirstedts Tierheim-Chef der Zeitung nun, die Kastrationspflicht für freilaufende Tiere sei in Sachsen-Anhalt zwingend geboten. „Jeder, der mit einem klaren Blick auf die Situation schaut, kann das sehen“, sagte Ottfried Müller. (mz)