True Fruits will helfen Hoffnung im Vermisstenfall Inga: Erste Hinweise durch Fahndungsbilder auf Smoothie-Flaschen
Seit dem 2. Mai 2015 wird die bei Stendal verschwundene Inga vermisst. Der Smoothie-Hersteller "true fruits" druckt nun Fahndungsfotos auf seinen Flaschen. Bereits nach wenigen Tagen kommen nun die ersten neuen Hinweise.
Stendal. - Eine ungewöhnliche Kampagne soll neue Hinweise zu der am 2. Mai 2015 bei Stendal verschwundenen fünfjährigen Inga bringen. Der Smoothie Hersteller "true fruits" druckt ein Foto von damals und eines, wie die seit neun Jahren vermisste Inga heute aussehen könnte, derzeit auf seinen Flaschen ab.
Ihre Mutter Victoria Gehricke sagt dazu: „Wir sind die ersten in Deutschland, die so etwas machen, also ein Produkt aus dem Supermarkt nutzen, um nach einem Kind zu suchen. Für mich ist das eine Chance, dass meine Familie und ich neue Hinweise zu Inga erhalten.“
"True Fruits" Smoothies: Fahndung in Deutschland, Österreich und der Schweiz
Der Smoothie-Hersteller „true fruits“ aus Bonn hat jetzt alle seine 750-Milliliter-Flaschen, die in Deutschland, Österreich und der Schweiz über die Ladentheke gehen, mit der Inga-Fahndung und den Bildern eines anderen Vermissten bedruckt.
Bei ihm handelt es sich um den seit 2014 am Flughafen Varna (Bulgarien) vermissten Lars Mittank. Zum Zeitpunkt des Verschwindens war er 28 Jahre alt. Er verschwand spurlos, nachdem er Reisetasche, Handy und Ausweis beim Airport-Arzt zurückgelassen hatte.
Eine große Chance, den entscheidenden Hinweis zu finden
Die Smoothie-Flaschen sollen für mehrere Wochen in den Supermarktregalen stehen, kündigte das Unternehmen der Volksstimme gegenüber an. Neben dem ungewöhnlichen Fahndungsaufruf werde den Angaben zufolge auch die bisher von der Polizeiinspektion Stendal ausgelobte Summe von 25.000 Euro auf 50.000 Euro erhöht.
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Fall Inga: Spezialist des Landeskriminalamtes erstellte Aging-Bild
Ähnlich sieht es auch Petra Küllmei, Anwältin von Ingas Mutter: „Wir sind auch ganz besonders den Ermittlern aus Halle dankbar, die uns dieses Aging-Bild für diese ungewöhnliche Aktion zur Verfügung gestellt haben.“
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"True Fruits" Fahndungskampagne: Erste Hinweise kommen an
Mittlerweile sind bereits erste Hinweise durch die ungewöhnliche Fahndungskampagne eingegangen. Das sagt der Berliner Rechtsanwalt Steffen Tzschoppe auf Nachfrage. Er vertritt einen der Brüder von Inga und spricht für die Privatinitiative der Familie www.inga-suche.de.
Diese Hinweise werde man nun umgehend an die Cold-Case-Ermittlungsgruppe nach Halle weitergeben. Zur Qualität der neu eingegangen Tipps konnte Tzschoppe derzeit noch keine Aussagen treffen.
Cold Case: Ermittler in Sachsen-Anhalt suchen weiter nach Inga
Seit Mitte vergangenen Jahres ermitteln in der Polizeiinspektion Halle im Rahmen des neuen Cold-Case-Managements vier Frauen und vier Männer und prüfen die mehr als 2.200 Spuren auf neue Ansätze. Zuletzt hatte es immer wieder Suchaktionen rund um den Wilhelmshof, dem Ort des Verschwindens von Inga, gegeben.
Im Alter von fünf Jahren war Inga am 2. Mai 2015 gegen 18.45 Uhr bei den gemeinsamen Vorbereitungen eines Abendessens mit befreundeten Familien plötzlich verschwunden.