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Aquaplaning Unfall auf der A14: Auto kracht durch Aquaplaning in Leitplanke

25.07.2017, 08:52
Auf der A14 ist ein Pkw in die Leitplanke gefahren.
Auf der A14 ist ein Pkw in die Leitplanke gefahren. Jan Helmecke

Halle (Saale) - Heftiger Stark- und Dauerregen sorgt seit dem Dienstagmorgen für Behinderungen auf den Autobahnen in Sachsen-Anhalt. Aquaplaning und eingeschränkte Sicht werden zum Dauerthema. Bisher sind schwere Unfälle ausgeblieben.

Auf der A14 geriet ein Auto ins Schleudern und krachte in die Leitplanke. Der Fahrer wurde leicht verletzt und kam ins Krankenhaus.

Richtiges Verhalten bei Aquaplaning

Da jedoch die meisten Autofahrer eher selten mit kritischen Situationen zu tun haben, wissen nur die wenigsten, wie sie im speziellen Fall zu reagieren haben. Doch auf richtige Handgriffe kommt es gerade an.

Die wohl am häufigsten auftretende Notsituation ist Aquaplaning. Dabei schwimmt der Wagen auf Wasser auf und ist nicht mehr lenkbar. Grundsätzlich gilt laut dem ADAC in München, dass Längsrillen auf der Fahrbahn sowie abgefahrene Reifen und zu hohes Tempo das Risiko von Aquaplaning erhöhen.

„Das Aquaplaning ist stark vom Reifenprofil abhängig - wir empfehlen aber grundsätzlich auf gefährdeten Strecken nicht schneller als Tempo 80 zu fahren“, erklärt Johannes Hübner, Sprecher des Automobilclubs von Deutschland (AvD) in Frankfurt/Main.

Aquaplaning: Reifen verlieren ihre Haftung

Für den Fahrer ist Aquaplaning einfach zu erkennen: „Man hört so etwas wie einen Schlag durch das Wasser und spürt es in der Lenkung“, erklärt Carla Bormann vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR) in Bonn. Das bedeutet, dass die Reifen ihre Haftung verloren haben.

„Man sollte nicht bremsen, keine Lenkbewegungen machen, sondern die Geschwindigkeit durch Gas wegnehmen reduziere“, sagt Achim Kuppinger von der Sachverständigenorganisation Dekra in Stuttgart. Zudem sollte laut Johannes Hübner sofort die Kupplung getreten werden, um den Wagen während der kurzen Schwimmphase zu stabilisieren.

Vielfach unterschätzte Gefahr ist Seitenwind

Eine vielfach unterschätzte Gefahr ist der Seitenwind. Besonders wenn er in Böen mit Sturmstärke bläst, kann er ein Auto aus der Spur werfen. „Besonders gefährlich ist der Seitenwind zum Beispiel beim Überholen von Lkw“, so Dekra-Experte Kuppinger.

Vor dem Überholen hat der Fahrer sich an das Gegenlenken gegen den Wind gewöhnt. Im Windschutz des Lastwagens muss er dann die Lenkung den neuen Verhältnissen anpassen und sich danach wieder gegen den Wind stemmen.

Gerade dieser letzte Vorgang ist das eigentliche Risiko. „Besonders gefährlich ist es hier für große Geländewagen und Minivans“, warnt Hübner. Denn sie bieten dem Wind eine große Angriffsfläche. Der Fahrer darf sich nicht von der drängenden Windkraft überraschen lassen und muss die Lenkung festhalten.  (mz/dpa)