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Auftritt im Landtag Umstrittener Landtags-Auftritt: CDU-Fraktion beschäftigt sich im Januar mit Kurze-Rede

19.12.2016, 15:52
Markus Kurze (CDU) vor dem Plenarsaal vom Landtag Sachsen-Anhalt in Magdeburg.
Markus Kurze (CDU) vor dem Plenarsaal vom Landtag Sachsen-Anhalt in Magdeburg. dpa-Zentralbild

Magdeburg - Der CDU-Landtagsabgeordnete Markus Kurze hat eingeräumt, dass er bei seiner von der AfD umjubelten Rede möglicherweise noch unter Alkoholeinfluss gestanden. Der 45-Jährige erklärte das mit der Weihnachtsfeier der CDU-Landtagsfraktion am Abend vor seiner Rede.

Inhaltlich gebe es allerdings keinen Anlass, etwas von seiner Rede zurückzunehmen. „An meiner Meinung werde ich nichts ändern“, sagte Kurze der MZ am Montag. „Meine Performance hätte aber sicher besser sein können.“

Der umstrittene Landtags-Auftritt wird die Fraktion im kommenden Jahr erneut beschäftigen. Das Thema werde bei der nächsten regulären Fraktionssitzung am 10. Januar zur Sprache kommen, sagte Sprecherin Sandra Hietel am Montag.

Am Donnerstagabend hatte die CDU-Fraktion Weihnachten gefeiert. Am Freitagvormittag hielt Kurze im Plenum eine Rede, die heftige Wellen schlug. Kurze kritisierte den öffentlich-rechtlichen Rundfunk für „verzerrte“ Nachrichten über Migranten und sagte, 80 Prozent der Flüchtlinge seien „junge Männer, die normalerweise ihr Land aufbauen müssten“.

Die CDU-Fraktion reagierte entsetzt – auch, weil ihr Parlamentarischer Geschäftsführer sichtlich unter Alkoholeinfluss stand. Nach MZ-Informationen gab es am Wochenende ein erstes Gespräch zwischen Kurze und Fraktionschef Siegfried Borgwardt. Am 10. Januar soll das Thema in der Fraktionssitzung angesprochen werden.

In Kurzes Burger Wahlkreisbüro gingen zahlreiche Zuschriften ein, viele stärkten ihm den Rücken. Im Internet wurde der 45-jährige Politiker als „glühweinpolitischer Sprecher“ verspottet, es gab aber auch besorgte Äußerungen. „Statt über alkoholisierte Politiker zu sprechen: Reden wir über Alkoholismus in der Politik“, sagte Sebastian Striegel, Parlamentarischer Geschäftsführer der Grünen. (mz/hei/dpa)