Tiere misshandelt? Tiere misshandelt?: Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Milchfarm-Betreiber
Demker/Stendal - Die Staatsanwaltschaft Stendal prüft Vorwürfe von Tierschützern gegen eine Milchfarm in Demker. Es gebe ein Ermittlungsverfahren, sagte ein Sprecher der Behörde am Mittwoch.
Der Verein Soko Tierschutz wirft dem Betreiber vor, dass auf der Farm Rinder misshandelt wurden und tote Tiere bis auf die Knochen verwesten. Der beschriebene Sachverhalt sei angezeigt worden, sagte der Sprecher. Die Ermittlungen dauerten an.
Die Tierschützer berufen sich auf Filmaufnahmen, die sie nach eigenen Angaben im März und April gemacht haben. Sie werfen den Behörden zudem vor, bei Kontrollen weggeschaut zu haben.
Ein Sprecher des Landkreises Stendal bestätigte, dass es Kontrollen in dem Betrieb gegeben habe. Bei der jährlichen Überprüfung im Januar seien keine gravierenden Verstöße festgestellt worden. Im Rahmen der RTL-Sendung „stern TV“ wird der Fall am Mittwochabend näher beleuchtet.
Nach Hinweisen habe es im April eine weitere Kontrolle gegeben, auch hier habe es keine Anzeichen für die von den Tierschützern erhobenen Vorwürfe gegeben. Nach den neuerlichen Anschuldigungen sei eine weitere Prüfung veranlasst worden, sagte der Sprecher.
Der Bauernverband Sachsen-Anhalts gibt sich in einer ersten Erklärung vorsichtig. So heißt es in einer Pressemitteilung: „Das kritisierte Veterinäramt kennen wir als strenge, kritische und fachlich versierte Kontrollbehörde. Nach unseren Informationen wurde der Betrieb zu Jahresbeginn routinemäßig und nach Eingang einer Anzeige anlassbezogen intensiv geprüft, wobei die Vorwürfe nicht nachvollzogen werden konnten.“
Da die Ohrenmarken der Kühe nicht identifizierbar seien, müsse man abwarten, bis das ganze Filmmaterial zur Verfügung steht. Die beschuldigte Milchfarm sei kein Mitglied des Bauernverbandes. (dpa)