„Wahnsinnige Einsamkeit“ Telefonseelsorge Halle: Wie eine 80-Jährige im Gespräch die Not lindert
Luise Hahn sitzt seit 18 Jahren am Sorgentelefon in Halle. Sie hört zu, weil es kein anderer macht. Ihr erzählen Menschen von Einsamkeit und Selbstmord – die Krisen sind intensiver geworden. Was erzählen ihr die Menschen in Not?

Halle (Saale) - Ein unscheinbares Haus in Halles Innenstadt: Es geht durch ein karges Treppenhaus in eine Wohnung. Luise Hahn (Name von der Redaktion geändert) führt in ein kleines Zimmer. Nur eine Lampe auf dem Schreibtisch beleuchtet den Raum. Neben dem Computer steht eine Tasse Tee. Hahns Schicht beginnt gleich. „Ich muss mir eine Atmosphäre schaffen, in der ich mich gut auf andere einlasse. Auf die Menschen, die mir ihr Innerstes erzählen.“ Die 80-Jährige ist Telefonseelsorgerin in Halle. Wo genau sie arbeitet, darf nicht öffentlich werden, ebenso wenig ihr richtiger Name. Zu groß ist die Sorge vor Übergriffen.