1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Sachsen-Anhalt
  6. >
  7. Stellen ausgeschrieben: Sicherheit in Sachsen-Anhalt: Stellen für neue Wachpolizei ausgeschrieben

Stellen ausgeschrieben Sicherheit in Sachsen-Anhalt: Stellen für neue Wachpolizei ausgeschrieben

16.12.2016, 12:36
Sachsen-Anhalt will zum 1. März kommenden Jahres 40 Wachpolizisten ausbilden.
Sachsen-Anhalt will zum 1. März kommenden Jahres 40 Wachpolizisten ausbilden. dpa-Zentralbild

Magdeburg - Wer bei der neuen Wachpolizei in Sachsen-Anhalt arbeiten will, kann sich ab sofort bewerben. Die Polizeidirektionen in Halle und Dessau-Roßlau starteten am Freitag mit der Suche. Die Ausschreibungen sind online abrufbar. Sachsen-Anhalt will zum 1. März kommenden Jahres 40 Wachpolizisten ausbilden, wie das Innenministerium mitteilte. Eine weitere, ebenso große Gruppe soll im Oktober beginnen. 

Nach dreimonatiger Schnellausbildung sollen die angestellten Wachpolizisten blitzen, Gurt- und Handyverstöße am Steuer ahnden oder Schwerlasttransporter begleiten. Dabei werden die jungen Männer und Frauen im gesamten Zuständigkeitsbereich der Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Ost eingesetzt. Ihr Einsatz ist auf zwei Jahre befristet. Die Helfer sollen die Personalnot bei der Landespolizei abmildern.

Anders als reguläre Polizeibeamte werden Wachpolizisten nicht mehrere Jahre, sondern nur gut drei Monate ausgebildet. Sie sind keine Beamte, sondern Angestellte. Im Gegensatz zu ihren gleichnamigen Kollegen in Sachsen dürfen die Wachpolizisten in Sachsen-Anhalt keine Waffe tragen. Sie haben lediglich ein Pfefferspray zum Eigenschutz. Zur ihren Aufgabengebieten gehören Verkehrskontrollen und die Begleitung von Schwerlasttransporten. Sie haben eine komplette Polizeiuniform - allerdings mit anderen Schulterstücken als die regulären Landespolizisten.

Die neue Einheit löst nach dem grünen Licht des Landtags die Hilfspolizei ab. Der Einsatz der 20-köpfigen Truppe war umstritten, weil Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) sie per Erlass einstellte - ohne Landtagsbeschluss. Sie arbeitet seit 1. August im Norden des Landes und dürfen bisher nur Temposünder blitzen. In den ersten drei Monaten erwischten die Helfer im Bereich der Polizeidirektion Magdeburg gut 26.250 Autofahrer. Das waren dreimal so viele wie im Vorjahreszeitraum, als es noch keine Hilfspolizei gab. Die schwarz-rot-grüne Landesregierung will mit den Angestellten die Kontrolldichte im Straßenverkehr erhöhen. Außerdem soll die Landespolizei für andere Aufgaben entlastet werden. 

Bewerber müssen Deutsche oder EU-Staatsbürger sein, mindestens einen Realschulabschluss haben und zwischen 18 und 32 Jahren alt sein. Auch ein Führerschein, eine Mindestgröße von 1,60 Meter und keine Vorstrafen sind Voraussetzungen für die Einstellung, wie aus der Ausschreibung hervorgeht. Der Einsatz der Wachpolizei ist auf zwei Jahre angelegt. Wenn das Projekt 2019 ausläuft, sollen die Angestellten eine reguläre Polizeiausbildung machen können. 

Nach jahrelangem Personalabbau will Sachsen-Anhalt künftig auch wieder mehr Polizisten einstellen. Im kommenden Jahr soll die Zahl der Anwärter auf 700 verdoppelt werden. Da eine Polizeiausbildung mehrere Jahre dauert, sollen die insgesamt 100 Wachpolizisten kurzfristige Entlastung bringen. In der Wachpolizei gehen auch die 20 Hilfspolizisten auf, die bereits seit August für Tempokontrollen im Einsatz sind. Der Landtag hatte erst am Mittwoch mit seiner Zustimmung den Weg für die Wachpolizei frei gemacht. (dpa)