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Kommentar zum Ärztemangel Nur ein freundliches Umfeld zieht an

Sachsen-Anhalt braucht mehr Mediziner. Ein gastfreundliches Klima würde helfen.

Von Hagen Eichler 06.09.2024, 18:00
MZ-Kommentator Hagen Eichler
MZ-Kommentator Hagen Eichler (Foto: Andreas Stedtler)

Magdeburg/MZ - So können Daten trügen: Rein nach der Kopfzahl stehen in Sachsen-Anhalt heute mehr Ärzte zur Verfügung als vor einem Jahrzehnt. Wer schon einmal in der Schlange vor der Kinderarztpraxis gestanden hat oder auf einen Facharzttermin warten musste, weiß allerdings, wie die Lage im Land wirklich aussieht. Die Ursachen sind vielfältig – und vor allem hängt in der Medizin alles mit allem zusammen. Ein leichter Ausweg für die Politik ist nicht sichtbar.

Ein doppeltes Problem ist die Demografie. Sachsen-Anhalt hat im Vergleich der Bundesländer den höchsten Altersschnitt. Der Anteil derer, die häufiger ärztliche Hilfe benötigen, ist damit höher.

Andere Regionen wirken lebensbejahender

Zugleich kehren aber viele hier ausgebildete Ärzte dem Land direkt nach dem Medizinstudium den Rücken – viele Regionen Deutschlands und Europas wirken einfach attraktiver, optimistischer, lebensbejahender. Um Sachsen-Anhalt hier voranzubringen, müsste vieles zusammenwirken.

Die Abwanderung aus der Zeit des Arbeitsplatzmangels rückgängig zu machen, wird nicht gelingen. In den vergangenen Jahren gab es immerhin eine leichte Plus-Bilanz bei Zu- und Wegzügen. Wenn es gelänge, diesen Trend zu halten, wäre viel erreicht.

Den Autor erreichen Sie unter: [email protected]

Gift ist alles, was jungen Menschen, auch aus dem Ausland, Angst macht. Wer befürchten muss, wegen der falschen Hautfarbe oder Lebensform angepöbelt zu werden, wird sicher nicht kommen.