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Ungewollte Schwangerschaft Nach der Abtreibung kamen Schuldgefühl und Wut: "Niemand entscheidet das aus Spaß"

Frauen, die sich gegen ein Kind entscheiden, fühlen sich kriminalisiert und diskriminiert. Schwangerschaftsabbrüche sind ein gesellschaftliches Tabu. Ändert das eine Reform von Paragraf 218 des Strafgesetzbuches?

Von Lisa Garn Aktualisiert: 28.04.2022, 12:04
Die Entscheidung gegen ein Kind ist schwierig: Viele Frauen stürzen nach einem Schwangerschaftsabbruch in ein Loch.  In Sachsen-Anhalt haben 2021 rund 3.100 Frauen abgetrieben.
Die Entscheidung gegen ein Kind ist schwierig: Viele Frauen stürzen nach einem Schwangerschaftsabbruch in ein Loch. In Sachsen-Anhalt haben 2021 rund 3.100 Frauen abgetrieben. Foto: Fabian Sommer/dpa

Halle (Saale)/MZ - Jasmin K. fährt sich durch die Haare, ihr Blick ist unstet. Sie wirkt nervös, sucht die richtigen Worte für das, was sie seit fast zwei Jahren nicht mehr loslässt. Die  31-Jährige hat 2020 ihre Schwangerschaft abgebrochen. Ein Thema, über das sie nicht unter ihrem richtigen Namen sprechen will. „Es ist sehr privat und mit viel Schmerz verbunden.“ Sie hat das Erlebte gut analysiert, hat es hunderte Male durchdacht. Trotzdem ist da eine Leerstelle geblieben - und große Wut. Darüber, dass sich ungewollt Schwangere noch immer allein gelassen und diskriminiert fühlen. „Wie können sich Außenstehende anmaßen, über diese Frauen zu richten? Es gibt Gründe dafür, eine Schwangerschaft abzubrechen. Niemand entscheidet so etwas aus Spaß.“